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Therapiehaus in Schlitz nach 18 Monaten Planungs- und Bauzeit übergeben

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Das Therapiehaus „Pusteblume“ hat zehn Behandlungsräume.
Das Therapiehaus „Pusteblume“ hat zehn Behandlungsräume. © Mirko Luis

Nach nur 18 Monaten Planungs- und Bauzeit hat jetzt das Therapiehaus „Pusteblume“ in der Gudrun-Pausewang-Straße 4 sein neues Domizil am Ortsausgang in Richtung Bernshausen bezogen. 

Schlitz - Am Standort in der Gudrun-Pausewang-Straße 4 ist ein zukunftsorientiertes, funktionales und energieeffizientes Gebäude mit 460 Quadratmeter Nutzfläche, zehn Behandlungsräumen, zwei Etagen, einem zentralen Empfang im Erdgeschoss sowie Büro-, Mitarbeiter- und Technik-Räumen entstanden. Beide Geschosse sind barrierefrei zu erreichen. Aufgrund der zusätzlichen Investitionen in zukunftsweisende Technik wurde das ursprünglich geplante Investitionsvolumen in Höhe von 1,1 Millionen Euro überschritten.

Mit Saadet Sen (51) hat Eigentümer-Familie Luzum eine erfahrene Geschäftsführerin gewonnen, die aus Schlitz stammt. Saadet Sen war lange Jahre für die AWO Hessen-Süd Altenhilfeeinrichtungen in Frankfurt zuständig. Zuletzt war sie am Dienstsitz in Kassel für die AWO Nordhessen als Abteilungsleiterin tätig und freut sich nun auf die neuen Herausforderungen in ihrer Heimat.

Schlitz: Therapiehaus nach 18 Monaten Planungs- und Bauzeit übergeben

Begonnen hatte die Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens im Jahr 1990 in Schlitz – Franz Luzum war seinerzeit mit seiner damaligen Frau in gemieteten Räumen in Schlitz durchgestartet – unterstützt von seiner Mutter, da Tochter Lea unterwegs war. Mitte der 90-er Jahren kamen peu á peu immer mehr Mitarbeitende dazu, von denen einige dem Unternehmen bis heute die Treue gehalten haben. Am Standort Schlitz sind aktuell zehn Angestellte beschäftigt, es ist jedoch eine weitere Aufstockung des Personals mit Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und Logopäden geplant.

„Anders als in vielen anderen Praxen behandeln wir je nach Standort zwischen 50 und 70 Prozent der Patientinnen und Patienten, die zu Hause wohnen und nicht mehr raus können. „Wenn man nicht fragen würde, was uns antreibt, würde die Antwort lauten: Wir wollen den Menschen helfen, die sich nicht selbst helfen können“, sagte Unternehmensgründer Franz Luzum. (Lesen Sie hier: Diskussion in Schlitz: Wird die Günthergasse Wohngebiet?)

Hierbei handele es sich in der Regel um neurologisch schwerstgeschädigte Patienten und sehr alte Menschen. Man könne helfen, dass deren Leiden nicht schlimmer oder zumindest in deutlich langsamerer Geschwindigkeit schlimmer würden, als dies ohne therapeutisches Zutun der Fall wäre. Bei Patientinnen und Patienten, die in die Praxis kämen, helfe der integrative Therapieansatz beim Finden realistischer Ziele.

„Die Pusteblume ist heute umgetopft worden“

„Wir helfen, dass sie möglichst rasch in die Lage versetzt werden, eigenständig trainieren zu können“, erläuterte der gelernte Physiotherapeut, der sich mit wachsendem Erfolg seines Unternehmens auf Managementaufgaben konzentrierte. An den fünf „Pusteblume“-Standorten (Schlitz, Lauterbach, Fulda-Horas, Kalbach und Geisa) arbeiten 90 Beschäftigte. „Die Pusteblume ist heute umgetopft worden. Herzlichen Glückwunsch“, gratulierte Bürgermeister Heiko Siemon (CDU) dem Bauherrn. „Sie können sehr stolz auf Ihr Lebenswerk sein, das ein weiteres Kapitel hinzubekommt.

Vor dem, was Sie geschaffen haben, kann man nur den Hut ziehen“, sagte der Rathauschef an den Bauherren gerichtet. Wobei sich auch für ihn ein Kreis schließe, meinte Siemon. Denn zu Beginn habe er das von der Sparkasse Fulda finanziell abgefederte Projekt in einer anderen Funktion bei der Sparkasse Fulda begleitet. In seiner heutigen Funktion als Bürgermeister freue er sich auf die Zusammenarbeit. Sein Geschenk, das Wappen der Stadt Schlitz, bekommt ebenso einen Ehrenplatz wie die mitgebrachte Orchidee. (von Mirko Luis)

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