1. Fuldaer Zeitung
  2. Vogelsberg

Stadtwerke Schlitz erhöhen Strompreise um vier Prozent

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

SCHLITZ - In den Medien wurde gerade in den letzten Monaten oft über gesunkene Großhandelspreise an den Beschaffungsmärkten berichtet. Die Forderung wurde klar formuliert: Dies müsse nun auch den Verbrauchern zugute kommen!

Fakt ist, dass die Preise am Beschaffungsmarkt tatsächlich günstiger geworden sind. Mit geschicktem Einkauf konnten manche Versorger durchaus die Kosten der Strombeschaffung senken, andere nur stabil halten.

Auch die Stadtwerke Schlitz konnten die Beschaffungskosten für 2014 senken und werden diesen Vorteil in vollem Umfang an die Kunden weitergeben.

Wie ebenfalls in den Medien kommuniziert wurde, steigen die Abgaben, Umlagen und Steuern, die über die Strompreise erhoben werden, leider ebenfalls stark an. Die Energievertriebe haben auf die Höhe dieser Bestandteile keinerlei Einfluss, die in Summe ca. 75% des Strompreises ausmachen. Vor allem die Abgabe für die Erneuerbaren-Energien wurde hier oft genannt, da diese zum Jahreswechsel eine immense Anhebung erfährt. Zudem wird erstmals ab 2014 eine Umlage, die sogenannte "Umlage nach § 18 Abs. 1 AbschaltVO", zur Entschädigung für große Stromabnehmer erhoben, die sich verpflichten, bei Versorgungsengpässen zeitweise vom Stromnetz genommen zu werden.

Für die Kunden der Stadtwerke Schlitz würden die Mehrkosten aus Steuern, Umlagen und Abgaben eine Anhebung um 1,17 ct/kWh netto bedeuten. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Schlitz, werden die Stadtwerke Schlitz Ihren Einkaufsvorteil in vollem Umfang an die Kunden weitergeben, sodass die Mehrkosten in allen Grundversorgungs- und Wahltarifen auf 0,82 ct/kWh netto abgemildert werden können.

Des Weiteren werden die Netzentgelte für die Inanspruchnahme der Stromnetz-Infrastruktur in allen Netzebenen ab dem nächsten Jahr weiter steigen. Durch Ausbaumaßnahmen zur Aufnahme der Erneuerbaren-Energien kommt es, gerade in den großen Übertragungsnetzen, aber auch in Verteilnetzen, zu Mehrkosten für den Anschluss der Anlagen und den Ausbau der Leitungen. Für die Grundpreise der Tarife bedeutet dies eine Anhebung von 9,- Euro netto pro Jahr.

"Wir haben uns dazu entschlossen unseren klugen Einkauf in vollem Umfang unseren Kunden zugute kommen zu lassen. Wir könnten die Strompreise auf Dauer senken, würde der Gesetzgeber uns nicht immer mehr durch Abgaben und Umlagen belasten" erläutert hierzu Bürgermeister Schäfer.

Für einen Durchschnittshaushalt mit 3.500 kWh pro Jahr bedeutet dies insgesamt monatliche Mehrkosten von 3,75 € (brutto) in der Grundversorgung. Dies entspricht einer Erhöhung von ca. 4%. Den Rest tragen die Stadtwerke.

"Verglichen mit anderen Versorgern liegen wir da durchaus im Mittelfeld", so Bürgermeister Schäfer. "Und das, obwohl der Netzausbau für Erneuerbare-Energien gerade in ländlichen Gegenden wie dem Schlitzerland stattfindet und immense Kosten mit sich bringt." Das Schlitzerland erfülle gerade in dieser Beziehung eine Vorbildfunktion. Hier wird nämlich schon heute an manchen Tagen mehr Energie produziert wie verbraucht wird. In Begleitung der Stadtwerke, die diese Entwicklung lenken, Kosten reduzieren und Infrastruktur klug aufbauen, sei dies sicherlich ein zukunftsfähiges Modell.

Auch interessant