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Hessen schafft kurzfristig rund 6000 Plätze für Flüchtlinge aus der Ukraine

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Menschen liegen in einem Sportkomplex, in dem Geflüchtete untergebracht werden, auf Matratzen.
Die Ukraine-Flüchtlinge müssen oftmals in provisorischen Einrichtungen unterkommen. (Symbolbild) © Ukrinform/dpa

Das Land Hessen will bis zu 6000 Plätze für Flüchtlinge aus der Ukraine einrichten. Mehrere Kommunen haben jetzt entsprechende Aufträge bekommen.

Update vom 10. März, 19.20 Uhr: Wie aus dem Bericht der Kreistagssitzung im Vogelsberg am 1. März hervorgeht, hat der Kreisausschuss neben der Hessenhalle in Alsfeld noch einen zweiten Standort im Kreisgebiet für die Notunterkunft in Reserve.

Bereits am Mittwoch vergangener Woche hatte der Vogelsbergkreis dazu aufgerufen, freie Wohnungen zu melden, um Menschen aus der Ukraine unterbringen zu können. „Die Resonanz war und ist überwältigend: Bis gestern lagen rund 190 Angebote vor“, berichtet Landrat Manfred Görig.

Ukraine-Flüchtlinge: 190 Angebote von privaten Unterkünften im Vogelsberg

Noch hätten sich nicht alle Ukrainer, die über private Initiativen in den Vogelsberg gekommen sind, bei der Kreisverwaltung, im Sachgebiet Flüchtlingswesen, gemeldet.

Update vom 9. März, 12.25 Uhr: Hessen will für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine kurzfristig rund 6000 Plätze zur Verfügung stellen.

Die Landkreise Marburg-Biedenkopf, Wetterau, Vogelsberg und Hochtaunus seien beauftragt worden, jeweils eine Notunterkunft für bis zu 1000 Personen für die kurzfristige Unterbringung bis zum kommenden Samstag zur Verfügung zu stellen, teilte Innenminister Peter Beuth (CDU) am Mittwoch in Wiesbaden mit. (Lesen Sie hier: Wo können Flüchtlinge aus der Ukraine unterkommen? Kreis Fulda richtet Kontaktbüro ein)

Ukraine-Flüchtlinge: Hessen schafft kurzfristig rund 6000 Plätze

Die Leitung und Belegung der Einrichtungen werde von der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen übernommen. Die Stadt Frankfurt soll schnellstmöglich ein Erstversorgungszentrum mit 2000 Plätzen in der Nähe des Hauptbahnhofs ausbauen, erklärte Beuth. An diesem wichtigen Verkehrsknotenpunkt komme derzeit die Mehrzahl der Menschen an.

Das Land Hessen trage die Kosten für Aufbau und Betrieb dieser zusätzlichen Einrichtungen, hieß es. Wegen der russischen Invasion sind nach Schätzungen der Vereinen Nationen bereits zwei Millionen Menschen aus der Ukraine nach Westen geflüchtet.

Erstmeldung vom 9. März, 11.27 Uhr:

Vogelsbergkreis - „Wir werden uns zunächst auf den Standort Alsfeld konzentrieren und in einem ersten Schritt die Hessenhalle einrichten“, kündigt Landrat Manfred Görig am Mittwochmorgen an. „Einen zweiten Standort haben wir in Reserve“, wird der Landrat in einer Pressemitteilung des Vogelsbergkreises weiter zitiert.

Das Bundesland Hessen hat auch in den nächsten Tagen mit weiterem Zustrom von geflüchteten Personen aus der Ukraine zu rechnen, die nicht in der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (EAEH) untergebracht werden können, heißt es im Einsatzbefehl des Innenministeriums.

Ukraine-Flüchtlinge: Vogelsbergkreis muss Notunterkunft einrichten

Daher werden die Unterbringungsmöglichkeiten der Erstaufnahmeeinrichtung „kurzfristig durch vier Notunterkünfte im Umfang von je 1000 Plätzen verstärkt, die von den vier benachbarten Kreisen des Kreises Gießen im Wege der Amtshilfe errichtet und betrieben werden“, so die Anordnung aus Wiesbaden.

Der Vogelsbergkreis hat Zeit bis zum nächsten Samstag, 12. März, um 14 Uhr, die kommunale Notunterkunft einzurichten. „Da wir gut vorgearbeitet haben, ist das kein Problem, die Hessenhalle wird bereits früher bezugsfertig sein“, kündigt der Landrat an. Von Staatssekretär Stefan Sauer war Manfred Görig bereits am Dienstag telefonisch informiert worden, sodass man sofort in die konkrete Planung einsteigen konnte. Am heutigen Mittwoch beginnen somit bereits die Aufbauarbeiten in der Hessenhalle. 

Zunächst wird sich die Untere Katastrophenschutzbehörde um die Flüchtlinge und den Betrieb der Notunterkunft kümmern.
Unabhängig von der Einrichtung der Notunterkunft sucht das Sachgebiet Flüchtlingswesen weiterhin abgeschlossene Wohnungen und Häuser für die geflüchteten Menschen. Meldungen werden telefonisch unter der Nummer (06641) 977-2450 oder per Mail unter asyl@vogelsbergkreis.de entgegengenommen. (ah, dpa)

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