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Ukraine-Konflikt: Zeichen der Solidarität an der Alexander-von-Humboldt-Schule

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Ukraine-Konflikt: Ein großer Chor, eine engagierte Schule, eine beeindruckende Aktion: #NOWAR an der AvH.
Ein großer Chor, eine engagierte Schule, eine beeindruckende Aktion: #NOWAR an der AvH in Lauterbach. © Traudi Schlitt

Die circa 850 Schülerinnen und Schüler der Alexander-von-Humboldt-Schule in Lauterbach haben Gesicht gezeigt und mit einer von vielen Fachbereichen und Menschen in der Schule unterstützten Aktion ein Zeichen für den Frieden in der Ukraine gesetzt.

Lauterbach - Denn schließlich ist das Gymnasium im Vogelsbergkreis eine Schule mit Courage und gegen Rassismus. In ihrer Schulordnung nehmen Werte wie Zusammengehörigkeit und Respekt einen großen Raum ein. #NOWAR hatte nun die Klasse 8d unter der Leitung von Andreas Schmelzer in großen bunten Lettern auf den Pausenhof gemalt, dazu eine große weiße Friedenstaube. Nahezu alle Schülerinnen und Schüler und viele Lehrkräfte beteiligten sich an dieser Aktion, die musikalisch mit den bekanntesten Friedenssongs der Welt unterstützt wurde.

Gänsehaut machte sich breit, als alle blaue und gelbe Blätter – die Landesfarben der Ukraine – nach oben hielten. Fotografen und eine Drohnenkamera hielten es fest. Schulsprecherin Annamaria Weber ergriff das Wort: „Fassungslos und bestürzt schauen wir auf die Ereignisse in der Ukraine.“

Sie betonte mit Blick auf den Weltfrauentag, dass Frauen in besonderem Maße von dem brutalen Einmarsch in die Ukraine betroffen seien: „Als Frauen und Mütter auf der Flucht aus dem Kriegsgebiet und als Mütter von russischen Soldaten, die ihre Söhne nicht verlieren wollen.“ Weber forderte ihre Mitschülerinnen und Mitschüler dazu auf, im Anschluss noch in John Lennons Friedenshymne „Give peace a chance“ einzustimmen, und auch zu spenden: „Jede kleine Spende hilft.“ (Lesen Sie hier: 180 Teilnehmer bei Ukraine-Mahnwache in Lauterbach)

Ukraine-Konflikt: Zeichen der Solidarität an Schule im Vogelsbergkreis

Damit stimmte sie in den bereits auf der Schulwebsite veröffentlichten Aufruf ein. Dort hatte der Schulkoordinator für Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage, Sebastian Recklies zum Ausdruck gebracht, dass Hilfe in Form von Spenden, aber auch von Öffentlichkeit, beispielsweise Stellungnahmen und Aktionen gegen den Krieg in den Sozialen Medien, außerdem gegen das eigene Gefühl der Hilflosigkeit hinweghelfen könnten. Der Krieg in Europa und die damit verbundenen Ängste sind derzeit in der Tat ein großes Thema an den Schulen, bestätigte Oliver Stoy. Mit seinem PoWi-Kurs war er mit an der Entwicklung der Idee zur #NOWAR-Aktion beteiligt.

Auch Schulleiterin Gitta Holloch führte aus, dass gerade für Kinder und Jugendliche mit ukrainischen oder russischen Wurzeln die Situation sehr schwer ist. „Glücklicherweise stellt uns das Kultusministerium viele Handreichungen zur Verfügung, die es uns selbst leichter machen, mit den Schülerinnen und Schülern über den Krieg zu sprechen.“

Dass nach der Hoffnung auf die zu Ende gehende Corona-Pandemie nun erneut ein so großer Einschnitt zu verkraften sei, sei besonders für die Kinder und Jugendlichen sehr schwierig.

Solidarität mit der Ukraine: Schüler in Lauterbach setzen Zeichen

Umso erfreuter zeigte sich die Schulleiterin, dass die Aktion als gemeinsames Produkt der ganzen Schule entstanden ist – in Windeseile: „Von der Sekretärin über den Hausverwalter bis hin zu zahlreichen Fachlehrern haben die Kolleginnen und Kollegen in nur wenigen Tagen alle Eltern informiert, die Aufnahmen und die Pressetermine koordiniert, den Slogan gezeichnet, Musik ausgewählt und blaues und gelbes Papier gekauft. Und die Schülerinnen und Schüler machen so gut wie alle mit – auf freiwilliger Basis, versteht sich. Das zeigt, wie groß die Solidarität mit der Ukraine ist und wie ausgeprägt auch der Wunsch ist, diese zu zeigen.“

Die Schülerinnen und Schüler selbst äußerten sich sehr froh über diese Aktion. „Wir freuen uns sehr, dass die Schule diese Bekundung von Wertschätzung und Mitgefühl ermöglicht“, sagten zwei Mädchen aus der 8d. „Es ist gut zu zeigen, dass wir gegen diesen Krieg sind.“ Das zeigten sie nicht nur mit ihrer Anwesenheit und den blauen und gelben Blättern und Fahnen, sondern auch mit Lennons Friedensong, den die Schülerin Evelyn Piljevic gemeinsam mit ihren 850 Mitschülerinnen und Mitschülern anstimmte. (Von Traudi Schlitt)

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