1. Fuldaer Zeitung
  2. Vogelsberg

Bürgerhaus Schlitz öffnet für Flüchtlinge aus der Ukraine

Erstellt:

Von: Bernd Götte

Sportler und andere müssen vorerst draußen bleiben. Das Bürgerhaus wird Flüchtlingsunterkunft.
Sportler und andere müssen vorerst draußen bleiben. Das Bürgerhaus wird Flüchtlingsunterkunft. © Bernd Götte

Schlitz rüstet sich für Flüchtlinge aus der Ukraine: Wie Erster Stadtrat Willy Kreuzer (CDU) unserer Zeitung mitteilt, wird nun das Bürgerhaus zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert.

Schlitz - Der Kreisausschuss hat die Kommunen damit beauftragt, Unterkünfte für die zu erwartenden Flüchtlinge zu organisieren. In Schlitz ist das Bürgerhaus als Notunterkunft vorgesehen. Später soll versucht werden, die Geflüchteten privat unterzubringen. Das Bürgerhaus sei nur als Notunterkunft gedacht.

Im Bürgerhaus wird zunächst an diesem Wochenende der große Saal für insgesamt 22 Menschen hergerichtet. Betten und anderes Material werden in der Alsfelder Hessenhalle, die zentrale Anlaufstelle für Flüchtlingshelfer im Vogelsbergkreis besorgt. Sanitäre Anlagen und Duschen sind im Bürgerhaus ausreichend vorhanden, erklärt Kreuzer.

Ukraine-Krieg: Bürgerhaus Schlitz öffnet für Flüchtlinge

Das Bürgerhaus diente früher und zum Teil noch bis in die heutige Zeit auch als Sporthalle. Sportveranstaltungen werden im Saal aber bis auf Weiteres also mindestens vier Wochen – nicht stattfinden. Auch ein geplanter Kindergartenflohmarkt wird sich wohl einen anderen Ort suchen müssen. Das Corona-Testzentrum im Blauen Saal wird aber weiterhin betrieben. Bis Montag früh soll der Große Saal für die Neuankömmlinge „bezugsfertig“ sein.

Den „Hut auf“ für die Einquartierung hat das DRK Schlitz. Vorsitzender Thomas Müller bereitet sich auf ein arbeitsreiches Wochenende vor. „Spenden wollen wir erst einmal nicht entgegennehmen, wir möchten erst sehen, was für Leute wir einquartiert bekommen“, erläutert Müller. In den kommenden vier Wochen sollen wöchentlich nach dem vorgesehenen Verteilungsschlüssel durchschnittlich 5,7 Menschen nach Schlitz kommen; wie dass dann genau aussehen soll, weiß Müller noch nicht.

Info der Stadt Schlitz

Die Stadt Schlitz und das Deutsche Rote Kreuz richten übers Wochenende die Notunterkunft ein. Die Unterbringung darin soll nur eine Übergangslösung sein, deshalb werden dringend Wohnungen gesucht. Die Stadt bittet weiterhin um die Meldung von freien Wohnungen, um vor allem jenen Menschen Unterkunft zu bieten, die jetzt in die Region kommen und nicht über private Unterkünfte bei Verwandten, Freunden oder Bekannten verfügen.

Wer helfen oder Wohnraum zur Verfügung stellen möchte, kann dies per E-Mail an fluechtlingshilfe@schlitz-hessen.de oder per Telefon ab Dienstag, 22. März, unter (06642) 970-38 mitteilen. Benötigt werden auch Helfer mit ukrainischen Sprachkenntnissen, die gegebenenfalls Geflüchtete zu Behörden und Ärzten begleiten können.

Für die Notunterkunft benötigen wir folgende Sachspenden:

- Waschmaschine

- Wäschetrockner

- Kinderbetten

Sobald weitere Spenden benötigt werden, startet die Stadtverwaltung erneut einen Spenden-Aufruf. Wir bitten darum, keine Spenden direkt vor der Unterkunft abzustellen.

Wir bedanken uns bei allen ehrenamtlichen Helfern und Spender ganz herzlich für die große Unterstützung. /Stadt Schlitz

Der Landkreis hatte die Vogelsberger Kommunen am Donnerstag angewiesen, entsprechend Platz für Flüchtlinge zu schaffen. Der Landkreis geht davon aus, dass man in einem Monat kreisweit Platz für 240 Ukrainerinnen und Ukrainer schaffen müsse, was für die größte Stadt im Landkreis, Alsfeld, ein Kontingent von 36 Personen bedeute. Auch in den anderen Kreisgemeinden sind die Planungen für die Unterbringung schon in vollem Gange.

Auch interessant