Versuchter Trickbetrug: 27-Jähriger in Untersuchungshaft

Ein Trickbetrug im Vogelsbergkreis konnte gerade noch verhindert werden. Statt die erhoffte Beute im mittleren fünfstelligen Bereich bekam ein 27-jähriger Mann aus Polen Handschellen angelegt. Das teilen Staatsanwaltschaft Gießen und Polizeipräsidium Osthessen in einer gemeinsamen Pressemeldung mit.
Schwalmtal - „Mama, ich hatte einen Unfall. Eine Frau ist tot“ - mit diesen Worten meldete sich telefonisch am Mittwoch (22. Februar) eine Trickbetrügerin bei einer älteren Frau aus Schwalmtal im Vogelsberg. Da diese zu der Zeit tatsächlich auf ihre Tochter gewartet hat, wurde sie an eine ihr unbekannte männliche Person weitergereicht, die sich als Polizeibeamter ausgab.
Vogelsberg: 27-jähriger Trickbetrüger in Untersuchungshaft
Der Mann gab vor, dass die angebliche Tochter der Vogelsbergerin bereits von der Staatsanwaltschaft verhört werde, es ihr aber bis auf eine Platzwunde an der Stirn gut gehen würde. Außerdem sagte er ihr, dass sie eine Haftstrafe der Tochter verhindern könne, wenn sie einen mittleren fünfstelligen Betrag zahle.
Die Betrüger hielten die Frau am Telefon und setzten sie unter Druck, heißt es in der Meldung. Aus diesem Grund sei sie allen Aufforderungen nachgekommen und hatte die geforderte Summe bereits zur Übergabe bereitgelegt.
Währenddessen stand jedoch die echte Verwandtschaft vor der Tür. Als die ältere Frau ihnen aber nicht aufgemacht hatte, sind sie durch einen Nebeneingang in das Gebäude. Dabei verpassten sich die Frau und ihre Familie - die Frau hatte bereits mit den Wertsachen das Haus durch die Haupttür verlassen.
Der unbekannte Mann, dem sie das Geld übergeben sollte, wartete bereits. Sein Anblick löste bei der Frau dann aber doch Zweifel an den geschilderten Geschehnissen und sie ging zurück ins Haus. Dort traf sie auf ihre Verwandtschaft.
Gemeinsam informierten sie die Polizei und suchten den Abholer vor der Haustür erneut auf. Dieser ergriff laut Meldung daraufhin die Flucht. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach dem Unbekannten, der in einem Ford Mondeo auf der Flucht war, führte schließlich zum Erfolg: Der 27-jährige Pole wurde noch am Abend durch Beamte der Verkehrspolizei Schweinfurt-Werneck kontrolliert und festgenommen.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Gießen erfolgte am Donnerstag (23. Februar) eine richterliche Vorführung des Beschuldigten beim Amtsgericht Alsfeld. Es wurde ein Untersuchungshaftbefehl erlassen. Der 27-Jährige muss sich nun wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs verantworten.
Ende Januar konnte ebenfalls ein Trickbetrug verhindert werden. Als ein Rentner aus Unterfranken zu seiner Bank gegangen ist, um mehrere Zehntausend Euro abzuheben, witterten die Bankmitarbeiter Betrug. Sie bewahrten den Mann vor einem finanziellen Schaden. (jhz)