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Umbau der Kulturhalle: Anwohner beschweren sich über Lärm

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Von: Bernd Götte

Kulturhalle auf dem Brauereigelände in Schlitz
Die Baustelle auf dem Brauereigelände bereitet Anwohnern Kummer. © Hillebrand

In einem offenen Brief üben Anwohner der Baustelle am Brauereigelände harsche Kritik an der Stadt. Bürgermeister Heiko Siemon (CDU) äußert Verständnis, sieht aber auch wenig Alternativen. 

Schlitz - Es geht um den Baulärm, der unter anderem auch Gäste der anliegenden Beherbergungsbetriebe vergraulen würde. So würden dem Vernehmen nach in den Ferienwohnungen in der Hinterburg Gäste das Haus früher verlassen, als geplant, oder Preisnachlässe wegen der Lärmbelästigung fordern.

Vogelsberg: Baulärm auf Brauereigelände - Anwohner üben Kritik

Bürgermeister Siemon bestätigt, dass ein Widerspruch zur Baugenehmigung vorliege. „Das ist für mich vollkommen in Ordnung“, erklärt Siemon. Es gehe dabei um die Frage, ob man bereits jetzt ein Gutachten über die Lärmbelästigung beim Betrieb der im Umbau befindlichen Kulturhalle hätte vorlegen müssen. Siemon verneint dies: „Man kann nichts messen, was noch nicht da ist.“

Eine weitere juristische Auseinandersetzung könnte der Stadt im Vogelsberg in Zusammenhang mit dem aktuellen Baulärm drohen. „Täglich geht eine Anzeige wegen Überschreitung des Baulärms bei der Polizei und beim Ordnungsamt ein“, berichtet Siemon. Die Anzeigen beruhten auf eigenen Messungen des Anwohners.

Die Stadt Schlitz habe nun eine unabhängige Stelle beauftragt, Lärmmessungen durchzuführen. Aber ohne Lärm gehe es bei einer Baustelle nicht ab, meint Siemon. Bei Arbeiten an einem so alten Gebäuden sei zudem immer auch mit Überraschungen zu rechnen.

Jedenfalls zeigt sich der Bürgermeister zuversichtlich, das mit der juristischen Aufarbeitung die Unstimmigkeiten geklärt werden können. (Lesen Sie auch: Grillplatz, Begrünung, Freizeitanlage: Kreis investiert mehr als 200.000 Euro in Schlitzer Projekte)

Bürgermeister Siemon: „Wir nehmen die Sorgen der Anwohner ernst“

„Doch wir nehmen die Sorgen der Anwohner ernst“, betont Siemon. Aber in der Kommunikation seien in der Vergangenheit sicher Fehler gemacht worden, räumt der Rathauschef ein. Gerade zum Thema Lärmschutz und Nutzung der Halle seien zu wenig Informationen geflossen.

Siemon betont, dass die Kulturhalle kein weiteres Bürgerhaus sein soll, sondern ein Veranstaltungsraum für Schulungen, Tagungen und Ausstellungen. „Diese sollten nach 22 Uhr keine Lärmbelästigung der Anwohner darstellen.“ Allerdings seien allerhand Lärmschutzmaßnahmen geplant, um Geräusche aus dem Gebäude möglichst leise zu halten und auch im Außenbereich für Lärmschutz zu sorgen, verspricht Bürgermeister Heiko Siemon.

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