Bauschutt auf Hügelgräber im Vogelsberg gekippt - Gemeinde leitet Bußgeldverfahren ein

Die „Drei Küppel“ – drei Hügelgräber aus vorgeschichtlicher Zeit – zwischen Freiensteinau und und dem Ortsteil Salz im Vogelsbergkreis sind Zeugnis der Vergangenheit ein wichtiges Element der Kulturlandschaft. Jüngst wurden sie durch illegale Bauschuttablagerung in Mitleidenschaft gezogen.
Freiensteinau - Momentan werden die drei Hügelgräber im Auftrag des Unternehmens Luftertrag als Sachspende an die Gemeinde Freiensteinau (Vogelsbergkreis) in enger Abstimmung mit der Abteilung Hessen-Archäologie am Landesamt für Denkmalpflege Hessen saniert, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Gemeinde Freiensteinau und Denkmalbehörde.
Dabei werden die im Freiland noch außergewöhnlich gut erhaltenen Grabhügel von dichtem Gehölzbewuchs und besonders auch von abgelagertem Müll und Schutt befreit. „Im Anschluss an diese Arbeiten wird dieses Kulturdenkmal auf Wunsch der Gemeinde Freiensteinau zudem mit einer Informationstafel versehen“, so Dr. Andreas Thiedmann als zuständiger Bezirksarchäologe für den Vogelsbergkreis.
Vogelsberg: Bauschutt auf Hügelgräber - Verursacher wohl aus Main-Kinzig-Kreis
„Somit werden sie für die Allgemeinheit insgesamt besser erlebbar.“ Die Landschaftsbaufirma Raulf führt die Arbeiten vor Ort durch, für die Diplom-Ingenieur Peter Kuttelwascher von der Planungsgruppe Grün die Planung und Bauleitung übernommen hat. Die Firma Raulf habe viele Altsünden von und um die Grabhügel beseitigt.
Umso erstaunter seien die Mitarbeiter über das gewesen, was sie Mitte Februar bei Arbeitsbeginn festgestellt hätten: Wenig sensible Zeitgenossen hatten über Nacht gleich mehrere Wagenladungen Bauschutt an den größten der „Drei Küppel“ gekippt – zudem entstand ein erheblicher Flurschaden.
Die Verursacher konnten ermittelt werden. Die Gemeinde Freiensteinau hat daraufhin als zuständige Behörde ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Nach Informationen unserer Redaktion soll der Übeltäter aus dem benachbarten Main-Kinzig-Kreis kommen. (Lesen Sie auch hier: Schnelleres Internet in Freiensteinau - Start der Arbeiten am Breitband im März?)
„Bleibt zu hoffen, dass diese rücksichtslose Müllablagerung in der Landschaft und Beschädigung eines hochwertigen Bodendenkmals, das zugleich auch als wertvolles Biotop zu werten ist, ein krimineller Einzelfall bleibt“, erklärte Dr. Andreas Thiedmann. (Lesen Sie auch hier: Mit Abstand, aber ohne Wagen - Faschings-Umzug in Freiensteinau trotz Corona) (kw)