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Sorge um Grundwassermengen: Bürgermeister fordern „rote Ampel“

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Rote Ampel
Die Vogelsbergkommunen sehen die Grundwasser-Verfügbarkeit der Ovag als kritisch an und fordern den Versorger auf, seine Wasserampel auf Rot zu stellen (Symbolbild). © Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Die Diskussion über das Grundwasser im Vogelsberg reißt nicht ab. Nun haben sich die Bürgermeister von sieben Kommunen – darunter der Freiensteinauer Sascha Spielberger – in einem offenen Brief an den Versorger Ovag gewandt.

Vogelsberg - Das Friedberger Versorgungsunternehmen ist einer der größten Förderer von Grundwasser in der Region. Auf seiner Webseite ist eine Wasserampel zu sehen. Diese „steht schon seit Monaten auf der Warnstufe Gelb. Gemäß der Definition der Ovag signalisiert sie damit ihren Kunden eine ,mäßige Grundwasserverfügbarkeit’“, schreiben Spielberger (parteiunabhängig), Sebastian Stang (Grebenhain, SPD), Bernhard Ziegler (Herbstein, parteiunabhängig), Dieter Schäfer (Lautertal, parteiunabhängig), Susanne Schaab (Schotten, SPD), Edwin Schneider (Ulrichstein, parteiunabhängig) und Dr. Olaf Dahlmann (Wartenberg, SPD).

Vogelsberg: Sorge um Grundwasser - Bürgermeister fordern rote OVAG-Ampel

Die Rathauschefs betonen, dass sich „die extrem heiße und trockene Periode, in der wir uns seit 2018 befinden, fortsetzen wird“. In der Folge „trocknen die stark vorgeschädigten Böden weiter aus, und verlieren in immer größerem Ausmaß ihre Wasseraufnahmefähigkeit“.

Daher sei für den Vogelsberg „selbst dann mit einer schlechten Grundwasserneubildung zu rechnen, wenn es im Herbst und Winter ausgiebig regnen würde“. Die Bürgermeister weisen darauf hin, dass im Vogelsberg Niederschläge die tieferen Grundwasserstockwerke „vielfach erst mit einer Zeitverzögerung von Jahren erreichen“.

Offener Brief der Vogelsberger Bürgermeister: „Wir sehen die Grundwasser-Verfügbarkeit als kritisch an“

Die Bürgermeister folgern daraus, dass „die Grundwassermengen, die die Ovag auf absehbare Zeit umweltverträglich fördern kann, weiter sinken“. (Lesen Sie auch: Dürre-Problem im Vogelsberg nimmt zu - Protest gegen Wasserentnahme aus Frankfurt)

In der Konsequenz betonen die sieben Bürgermeister: „Wir Vogelsbergkommunen sehen für die nahe Zukunft die Grundwasser-Verfügbarkeit der Ovag daher als kritisch an. Die Ovag sollte dies ihren Kunden möglichst umgehend signalisieren, indem sie ihre Wasserampel auf Rot stellt. Zusammen mit diesem Farbwechsel sollte die Ovag den belieferten Kommunen nahelegen, ihren Trinkwasserverbrauch einzuschränken.“ (kw)

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