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„Bedrohte Lebensquelle im Herzen Hessens“ - Dokumentarfilm über Vogelsberg am Mittwoch in Lauterbach

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Der bei Hartmannshain entspringende Quellfluss Schwarza der Lüder führt aktuell nur wenig Wasser.
Der Vogelsberg steht als Quellregion für ganz Mittelhessen und den Ballungsraum Rhein-Main im Mittelpunkt eines Films, der sich sowohl mit der vulkanischen Vergangenheit als auch mit der Nutzung der Grundwasserressourcen mahnend auseinandersetzt. (Archivfoto) © Walter Kreuzer

Der Vogelsberg steht als Quellregion für ganz Mittelhessen und den Ballungsraum Rhein-Main im Mittelpunkt eines Films, der sich sowohl mit der vulkanischen Vergangenheit als auch mit der Nutzung der Grundwasserressourcen mahnend auseinandersetzt.

Lauterbach - Der 50-minütige Dokumentarfilm „Der Vogelsberg – bedrohte Lebensquelle im Herzen Hessens“ wurde in den Jahren 2021/22 von Till Arnold, einem Studenten der Justus-Liebig-Universität in Gießen, als Abschlussarbeit im Fachbereich Geographie vorgelegt.

Die Vulkanregion Vogelsberg gehört zu den wasserreichsten Regionen in Hessen. Der besondere vulkanische Untergrund, welcher zum größten Teil aus Basalt und tuffig, tonigen Lagen besteht, sorgt für große Speicherkapazitäten und liefert weiches Trinkwasser in höchster Qualität.

Vogelsberg: Dokumentarfilm über Quellregion Vogelsberg in Lauterbach

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde damit begonnen, das Wasser der Vulkanregion mittels Fernwasserleitungen überregional zu nutzen, was über die folgenden Jahrzehnte zu einem enormen Anstieg der jährlichen Gesamtfördermengen führte. In den 1980er Jahren erreichen die Mengen schließlich ihre Spitzenwerte, was zu erheblichen ökologischen Schäden führte. Proteste der Bevölkerung vor Ort waren die Folge und dauern bis heute an.

Nach wie vor ist die Region Vogelsberg die wichtigste Wasserquelle für Mittelhessen sowie für das Rhein-Main Gebiet. Zwar wurden die Fördermengen in den letzten dreißig Jahren deutlich reduziert, dennoch ist die Wassernutzung auf einem unnatürlich hohen Niveau, was vor allem in Kombination mit dem voranschreitenden Klimawandel, immer wieder zu Problemen führt. Der Sommer 2022 und die vorangegangen Trockenjahre haben aufgezeigt, dass das Grundwasser eine endliche Ressource ist.

Till Arnold gelingt es in seinem Film den Bogen zwischen der geologischen Entstehung des Vogelsberges, der Entwicklung der heutigen Bodenformen und der Nutzung der daraus resultierenden Wasserreserven für den steigenden Bedarf der Menschen zu schlagen. (Lesen Sie hier: „Lage hat sich spürbar erholt“: Wasserentnahmeverbot im Vogelsbergkreis aufgehoben)

Beeindruckende Vogelperspektiven zeigen die Vulkanregion von oben. Verschiedene Akteure innerhalb und außerhalb des Vogelsberges kommen zu Wort, um das Gebiet als Vulkanregion, Nationaler Geopark, Naturraum und Erholungsort zu beschreiben.

Spieltermin: Mittwoch, 30. November um 20 Uhr, 50 Minuten, Lichtspielhaus Lauterbach. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

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