Derlei Kritik des Hausärzteverbandes, der aber auch die zunehmende Stabilisierung und breite medizinische Basis während der vergangenen Jahre lobt, weist Dr. Gerhard Schlitt, Vorsitzender des Stiftungsrates zurück. Er nimmt Vorstand Mathias Rauwolf in Schutz. Die Kündigung zweier Chefärzte werde offenbar aus persönlichen Motiven einzelner unzufriedener Mitarbeiter heraus aufgebauscht. „Und so etwas an der Person des Vorstands Herrn Rauwolf festzumachen, ist nicht fair“, sagt der Petersberger Anwalt unserer Zeitung.
Gegen derlei Anwürfen an die Geschäftsführung verwahre sich laut Aussage des Stiftungsratsvorsitzenden ein großer Teil der Belegschaft. Freilich laufe in einem Haus mit der Größe des Eichhof-Krankenhauses nicht immer alles rund. „Aber daran arbeiten wir – auch an der Kommunikation. Dort suchen wir schon Wege, aber dazu will ich noch nicht zu viel verraten“, sagt Schlitt. Gerade die Kommunikation war in der Öffentlichkeit und in Medienberichten zuletzt kritisiert worden.
Darüber hinaus sei die Personalsituation längst nicht so dramatisch und brisant wie dargestellt. „Die Stelle von Herrn Jungblut in der Psychiatrie ist bereits wiederbesetzt. Einen Namen möchte ich allerdings noch nicht nennen. Für Herrn Plücker suchen wir bereits nach einem Ersatz. Am Ende geht also ein leitender Chefarzt – eine übliche Fluktuation“, erklärt Schlitt, bedauert aber das Ausscheiden der „sehr qualifizierten Mediziner“. Auswirkungen auf den Betrieb des Krankenhauses habe das aber nicht. Die Sorgen des Hausärzteverbandes um die weitere regionale Patientenversorgung im Vogelsbergkreis sei unberechtigt. (Lesen Sie hier: Neuer Oberarzt für das Eichhof-Krankenhaus - Eduard Popescu übernimmt Unfallchirurgie)
Rauwolf selbst betont in einer Stellungnahme, er sei im November 2019 angetreten, die Eichhof-Stiftung in eine solide und tragfähige Zukunft zu führen. Im notwendigen Transformationsprozesse hätten nun Einzelinteressen herauskristallisiert, und einzelne Personen verfolgten eine Agenda. Rauwolf äußert, er sehe bei den Kündigungen keine Gründe in persönlichen Differenzen mit ihm.