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Viele offene Fragen: Projekt „Feriendorf Ober-Moos“ befindet sich weiter in der Warteschleife

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Von: Walter Kreuzer

Vogelsberg: Investor Holger Enders erläuterte im Bauausschuss der Gemeindevertretung sein Konzept eines Feriendorfs am Ortsrand von Ober-Moos.
Investor Holger Enders hatte im Bauausschuss der Gemeindevertretung Anfang November sein Konzept eines Feriendorfs am Ortsrand von Ober-Moos erläutert. © Walter Kreuzer

Die Antwort auf die Frage, ob die Gemeinde Freiensteinau hinter dem Projekt „Feriendorf Ober-Moos“ steht, könnte vom sprichwörtlichen Radio Eriwan kommen: „Im Prinzip ja, aber ...“ Der Bauausschuss diskutierte erneut das Thema, um aber eine Entscheidung zu vertagen – Investor Peter Enders brachte das auf die Palme.

Ober-Moos - Aber der Reihe nach: Im November hatten die Gemeindevertreter beschlossen, zunächst den vorgesehenen städtebaulichen Vertrag mit dem Investor prüfen zu wollen, ehe die notwendige Änderung des Bebauungsplans auf den Weg gebracht wird. Beide Punkte standen nun auf der Tagesordnung und sollten kommende Woche im Plenum entschieden werden.

Doch es kam anders: Bürgermeister Sascha Spielberger (parteilos) berichtete von einer Telefonkonferenz des Ältestenrates. Diesem gehören auch der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Friedel Kopp (FW), sowie die Fraktionschefs Kurt Decker (FW), Michael Muth (GBE) und Paul Heid (SPD) an.

Vogelsberg: Viele offene Fragen zum „Feriendorf Ober-Moos“ - Investor sauer

Das Ergebnis: „Die Gemeinde steht dem Projekt offen gegenüber. Aber der vorliegende Vertragsentwurf ist nicht genehmigungsfähig. Er soll durch eine Arbeitsgruppe der Fraktionen bearbeitet werden. Danach kommt das Bauleitverfahren. Auch die Ober-Mooser sollen weiter die Möglichkeit zur Mitwirkung haben.“

Aus dem Ortsteil im Vogelsberg waren gut ein Dutzend Bürger mit Ortsvorsteher Marco Karl an der Spitze anwesend. Sowohl der Ortsbeirat als auch eine Gruppe, die sich nach einer digitalen Informationsveranstaltung aus der Bürgerschaft gebildet hat, hatten umfangreiche Fragenkataloge eingereicht.

Dem Bauausschuss der Gemeinde Freiensteinau liegt der Bebauungsplan für das geplante Feriendorf Ober-Moos vor – eine Abstimmung wurde vertagt, um zunächst offene Fragen zu klären. © Plan: Gemeinde Freiensteinau

Unter jenem der „Arbeitsgruppe Ober-Moos“, wie Spielberger sie nannte, stehen die Namen von 75 Bürgern. „Manche Problemstellungen sollten in den Vertrag einfließen, die anderen werden im Zuge des Bauleitverfahrens beantwortet“, erläuterte der Rathauschef.

Obwohl damit das weitere Vorgehen weitgehend abgesteckt war, entwickelte sich eine rege Diskussion über zum Teil Detailfragen. Aus den Wortmeldungen von Kopp, Muth und Jonathan Höhn wurde die grundsätzliche Zustimmung zu dem Vorhaben jedoch deutlich.

Feriendorf Ober-Moos: Bauausschuss vertagt Entscheidung - Investor baut Zeitdruck auf

Schärfster Kritikpunkt an dem Entwurf des Bebauungsplans, der von einem vom Investor beauftragten Büro erarbeitet wurde, war der Punkt, dass „dauerhaftes Wohnen“ zugelassen werden solle. Für die Gemeinde sei dies nicht tragbar, hieß es, da es die Ausweisung von Bauplätzen behindern würde.

Umso erstaunter waren die Bauausschuss-Mitglieder, als sich Enders zu Wort meldete und versuchte, Zeitdruck aufzubauen, indem er – zumindest vorübergehend – das Vorhaben in Frage stellte.

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