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Komplizierte Bergung: Umgekippter Laster sorgt für Riesen-Einsatz

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Mit einem speziellen Trockensauger muss das beim Unfall ausgetretene Material abgesaugt werden.
Mit einem speziellen Trockensauger muss das beim Unfall ausgetretene Material abgesaugt werden. © Fuldamedia

Folgenschwerer Unfall im Vogelsberg: Bei Feldatal ist am Freitagvormittag ein mit Gefahrgut beladener Sattelzug von der Fahrbahn abgekommen. Die Bergung ist äußerst kompliziert.

Update vom 3. Dezember, 17.15 Uhr: Heute Morgen um 9 Uhr haben die Bergungsarbeiten des am Freitagvormittag verunfallten Lasters begonnen. Eine Spezialfirma und ein Bergungsunternehmen haben seitdem alle Hände voll zu tun.

Vogelsberg: Gefahrgut-Laster kippt auf Landesstraße um

Die Bergung dauert vor allem deshalb so lange, weil geladene Säcke mit Polymerkügelchen bei dem Unfall beschädigt wurden. Mit einem speziellen Trockensauger wird das Material abgesaugt und neu verpackt, berichtet Frank Weber vom Bergungsunternehmen am Einsatzort. So könne der Stoff, der sehr teuer ist, wiederverwendet werden.

Bergung wird voraussichtlich noch bis spät in die Nacht andauern. Für die Dauer der Kranbergung bleibt die Landesstraße zwischen Feldatal-Köddingen und Abzweig Stumpertenrod voll gesperrt.

Update vom 2. Dezember, 18.57 Uhr: Die Bergung konnte heute nicht abgeschlossen werden, denn der Einsatz gestaltet sich als schwierig. Bei der Ladung handelt es sich nämlich um sehr kleine Polymerkügelchen, die mit Kohlenwasserstoff durchsetzt sind, berichtet Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland. „Die Kügelchen kann man nicht einfach mit einem Staubsauger absaugen. Man kann die Säcke auch schwer bewegen - die wiegen über eine Tonne.“

Auf der L3070 bei Feldatal ist ein mit Gefahrgut beladener Sattelzug umgekippt.
Auf der L3070 bei Feldatal ist ein mit Gefahrgut beladener Sattelzug umgekippt. © Fuldamedia

Ein Teil der Säcke, in die das Kunststoffgranulat verpackt ist, hat sich bei dem Unfall geöffnet. Von dem Stoff gehe aber keine unmittelbare Gefahr aus. „Nur sobald daran hantiert wird, muss man mit Vorsicht rangehen, weil brennbare Dämpfe freigesetzt werden könnten“, so Holland.

Morgen früh soll der Laster zunächst entladen, dann aufgestellt und abgeschleppt werden. Bis die Bergung abgeschlossen ist, bleibt die L3070 bei Feldatal-Köddingen gesperrt. Einsatzkräfte der Feuerwehr bleiben in der Nacht vor Ort, um sicherzustellen, dass keine Betriebsstoffe auslaufen.

Erstmeldung vom 2. Dezember, 13.41 Uhr:

Feldatal - Der Unfall ereignete sich am Freitag gegen 10 Uhr auf der L3070 bei Feldatal-Köddingen (Vogelsbergkreis). Wie die Polizei in einer Erstmeldung mitteilte, sei der Sattelzug außerhalb der Ortslage umgekippt. Der Fahrer blieb unverletzt.

Der Laster war von der Straße abgekommen und auf die Seite gekippt.
Der Laster war von der Straße abgekommen und auf die Seite gekippt. © Fuldamedia

Fotos vom Unfallort zeigen das Fahrzeug auf der Seite liegend im Straßengraben. Warum der Laster von der Fahrbahn abgekommen war, ist bislang unklar.

Das tonnenschwere Fahrzeug muss nach Angaben der Polizei mit einem Kran geborgen werden. Dafür musste die Landesstraße zwischen Köddingen und dem Abzweig nach Stumpertenrod gesperrt werden.

Die Landesstraße ist wegen der Bergung des Sattelzugs bis mindestens Samstagmorgen gesperrt.
Die Landesstraße ist wegen der Bergung des Sattelzugs bis mindestens Samstagmorgen gesperrt. © Fuldamedia

„Aufgrund einer als Gefahrgut klassifizierten Ladung ist die Dauer der Maßnahme nicht absehbar“, hieß es in der Polizeimeldung um kurz nach 12 Uhr. Laut Reportern vor Ort sind wegen des Gefahrstoffs Spezialkräfte im Einsatz. Ersten Informationen von der Unfallstelle zufolge ist der Laster mit leicht entzündlichen Kügelchen beladen.

Erst vor wenigen Wochen war es zu einem anderen Gefahrgut-Einsatz in Osthessen gekommen. Auf der A4 war ein ebenfalls mit Gefahrgut beladener Lkw-Anhänger umgekippt. (lio)

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