Vogelsbergkreis stärkt Reservisten: Große Mehrheit stimmt Partnerschaft mit Bundeswehr zu

Der Vogelsbergkreis geht ab sofort eine Partnerschaft mit der Bundeswehr ein, um den Reservedienst zu stärken und zu unterstützen, so berichtete die Oberhessische Zeitung.
Vogelsbergkreis - „Die Welt hat sich geändert. Der Reserve der Bundeswehr kommt in Zukunft eine gewichtigere Bedeutung zu, als in den vergangenen Jahren“, sagte Landrat Manfred Görig (SPD), der einen entsprechenden Antrag des Kreisausschusses den Mitgliedern des Kreistags zur Abstimmung vorlegte. Es sei wichtig, für Akzeptanz und Verständnis in der Gesellschaft zu werben, so Görig. Die Bundeswehr leiste im Rahmen ihrer Möglichkeiten anspruchsvolle Aufgaben. Reservisten trügen ihren Anteil bei.
Vogelsberg: Große Mehrheit stimmt Partnerschaft mit Bundeswehr zu
Daher sei es beabsichtigt, dem Reservedienst noch mehr Gewicht beizumessen und ihn entsprechend weiter auszubauen. „Gerade für den Heimatschutz, die Fortsetzung der Aufgaben im Spannungs- oder auch Verteidigungsfall und der Aufgaben im Wege der zivilen und militärischen Unterstützung von NATO-Kräften in Deutschland braucht die Bundeswehr dringend Personal für den Reservedienst, um die aktiven Kräfte zu entlasten und zu unterstützen“, sagte der Landrat in der Kreistagssitzung am Donnerstag in der Kirtorfer Gleentalhalle.
Wichtige Partner der Bundeswehr für eine erfolgreiche Reservestrategie seien die Arbeitgeber von Reservisten, weil sie ihre Mitarbeitenden für den Reservedienst freistellen müssen. Der Vogelsbergkreis als ein großer Arbeitgeber der Region sei sich dieser Herausforderung bewusst und wolle diese Bemühungen unterstützen und damit auch andere Arbeitgeber motivieren, sich ebenfalls für einen effizienten und effektiven Reservedienst einzusetzen.
Einig waren sich die Politiker fraktionsübergreifend darin, den Reservistendienst zu unterstützen. Diskussion gab es um die Frage, ob man für ein neues Verhältnis zwischen den Bürgern und der Bundeswehr werben müsse, wie der Vorsitzende der Fraktion Linke/Klimaliste, Dietmar Schnell, sowie sein Fraktionskollege Michael Riese anmerkten. „Das ist eine Imagekampagne, die wir ablehnen“, sagte Riese. Von einem unbegründeten „Trara“ sprach Schnell. Wofür sie jede Menge Kritik ernteten.
Mario Döweling, Fraktionsvorsitzender der FDP, widersprach, dass es genau richtig sei, in diesen Zeiten ein Zeichen für die Reserve und Bundeswehr zu setzen. Viele Menschen, auch welche, die nicht gedient haben, würden sich der Reserve mittlerweile anschließen. Mit diesem Beschluss könnten weitere Arbeitgeber ermuntert werden. Er ging noch weiter: „Künftig werden wir uns wohl auch wieder darüber unterhalten müssen, die Wehrpflicht wieder einzuführen“, so Döweling.
Dr. Udo Ornik sagte, der Beschluss sei ein Zeichen des Zusammenhalts und Wehrhaftigkeit der Demokratie, die man in Richtung der Aggressoren richten könnte. Das wolle man unterstützen. CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan Paule erntete in seiner Argumentation aus der Mitte und Rechts der Mitte Applaus: „Wir brauchen sehr wohl ein neues Denken in Bezug auf die Bundeswehr.“ Die Meinung der großen Mehrheit im Kreistag: Der Beschluss zur Partnerschaft mit der Bundeswehr zur Stärkung des Reservedienstes wurde bei lediglich einer Enthaltung und drei Gegenstimmen mit großer Mehrheit beschlossen.