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Ökohuhn mit Zukunft: Diese besondere Kreuzung ist doppelt nützlich

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Dieses Huhn hat eine sehr gute Eileistung.
Dieses „Zweitnutzungshuhn“ auf dem Demeter Hof von Dörte und Jens Lorenzen hat eine sehr gute Eileistung. © Sigi Stock

Der „Tag des Zweinutzungshuhns“ ist vergangenes Jahr ins Leben gerufen worden. Die Initiative ging von Terra Naturkost und der Marktgesellschaft der Naturland Bauern AG aus. Am Sonntag war es wieder so weit. 

Üllershausen - An der Aktion beteiligte sich auch der Demeter Hof von Dörte und Jens Lorenzen in Üllershausen im Vogelsberg. Mitinitiatoren sind der Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter und die Ökologische Tierzucht gGmbH. Er stellt traditionelle Tierrassen und moderne ökologische Züchtungen in den Mittelpunkt und möchte eine höhere Wertschätzung für diese Tiere erreichen.

Vogelsberg: Dieses Huhn ist doppelt nützlich

Der Ökolandbau ist dabei auf einem guten Weg. Für ein Umdenken in der (ökologischen) Geflügelhaltung hin zum Zweitnutzungshuhn setzt sich die BID (Brudertier Initiatvive Deutschland) mit ihrem Bruderhahn-Konzept als Übergangslösung bereits seit zehn Jahren ein. Die ÖTZ (Ökologische Tierzucht) bietet neben ihrem nachdrücklichen politischen Engagement außerdem für eine ökologische Tierzucht durch die Ergebnisse der praktischen Zuchtarbeit konkrete, zukunftsfähige Lösungen an. (Lesen Sie auch: Alsfeld: Hühner bekommen maßgeschneiderte Pullover)

Ein Zweinutzungshuhn ist eine Rasse oder Kreuzung des Haushuhns, die sowohl zum Eierlegen als auch zum Schlachten gehalten werden kann. Die traditionelle Nutzhühnerzucht betreibt grundsätzlich eine Kombination von Fleisch- und Eierproduktion. Durch die Verwendung von Zweinutzungshühnern soll die Problematik der männlichen „Eintagsküken“ in der Geflügelindustrie vermindert werden, da männliche Küken nicht wie üblich direkt nach dem Schlüpfen getötet werden, sondern für eine Fleischnutzung Verwendung finden.

Die Zweinutzungshühner werden unter ökologischen Zuchtbedingungen (zum Beispiel Gruppenhaltung im Freiland, keine Käfighaltung) gezüchtet. Die Haltungsbedingungen sind an die ökologische Landwirtschaft angepasst. Die Hühner haben große Mägen, weniger Eiweißbedarf und dadurch eine hohe Toleranz gegenüber schwankenden Nährstoffdichten. Ihnen reicht eine ressourcenschonende Fütterung mit hofeigenem Futter oder Resteverwertung. Sie können sich ihr gesamtes Leben artgerecht bewegen. Sie erreichen hohe Mastgewichte und gute Eileistungen. Die Küken müssen nicht getötet werden, technische oder gentechnische Maßnahmen sind nicht erforderlich. Die Züchtung ist in Bauernhand und unabhängig von industriellen Konzernstrukturen.

Das wichtigste Ziel der Ökologischen Tierzucht gGmbH ist, die Züchtung von Zweitnutzungstieren voranzubringen, die an den Ökolandbau angepasst sind, sowie die Betriebe bei der Haltung und Vermarktung der Zweitnutzungstiere und ihrer Produkte zu unterstützen. (Sigi Stock)

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