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Kevin Klinkenberg aus Schlitz möchte Hobby gerne zum Haupterwerb machen

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Von: Bernd Götte

Imker Kevin Klinkenberg aus Schlitz-Willofs im Vogelsbergkreis möchte seine Honigbienen bald groß herausbringen. Er möchte sein Hobby zum Haupterwerb machen.
Imker Kevin Klinkenberg aus Schlitz-Willofs im Vogelsbergkreis möchte seine Honigbienen bald groß herausbringen. Er möchte sein Hobby zum Haupterwerb machen. © Lutz Habekost

Im Grunde sind Honigbienen ja recht kleine Tiere. Kevin Klinkenberg aus Schlitz-Willofs im Vogelsbergkreis möchte sie aber bald groß herausbringen, sozusagen als seine Geschäftspartnerinnen. 

Schlitz - Die Imkerei war einst auch in Schlitz-Willofs im Vogelsberg ein gerne gepflegtes Hobby. Von einer guten Handvoll Bienenzüchter ist lediglich Kevin Klinkenberg und ein weiterer Imker übrig geblieben. Der 27-Jährige hat rund um Willofs derzeit 40 Bienenvölker, und er betreibt sein Hobby mit Leidenschaft und Geschäftssinn. 

In einem kleinen Laden in seinem Haus bietet er 15 Produkte an, nicht nur Honig, sondern zum Beispiel auch Seife, Honigwein, Likör und in der kalten Jahreszeit Bienenwachskerzen. „Mit meiner Produktvielfalt steche ich heraus“, findet Klinkenberg. Jahr für Jahr entstehen neue Produkte. Noch in diesem Jahr kommt Honig mit Früchte ins regionale Regal.

Vogelsberg: Imker Kevin Klinkenberg möchte Bienen-Hobby zum Haupterwerb machen

Damit konnte er auch schon den Rewe-Markt in Schlitz, in Lauterbach und weitere sieben regionale Läden überzeugen. Im Rewe-Markt Schlitz werden Klinkenbergs Produkte in zwei eigen entworfenen Regalen angeboten. Bewährt hat sich auch sein Online-Shop, über den er mittlerweile circa 25 Prozent seines Umsatzes abwickelt.

Dieser Zuspruch hat Klinkenberg ermutigt, den nächsten Schritt zu planen. „Ich habe als Mechatroniker in der Industrie einen guten Job, aber in meiner Zukunft sehe ich mich als Vollerwerbsimker“. Seine Ziele sind ambitioniert. 250 Völker und eventuell mehr möchte Klinkenberg in den kommenden Jahren bewirtschaften.

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Dann könnte er sich auch gut vorstellen, auf Märkten in größeren hessischen Städten seine Waren anzubieten. Schließlich bekomme er schon jetzt Anfragen von Märkten, denen er gar nicht nachkommen könne. Der junge Imker hat auch den ökologischen Nutzen der Bienen im Blick.

„Jeder freut sich doch, wenn er im Herbst ein paar mehr Äpfel im Garten hat, und das funktioniert nur, wenn im Frühjahr die Bienen die Blüten bestäuben“, gibt er zu bedenken. Und wenn er in Willofs, dass in jede Richtung etwa sechs Kilometer weit entfernt von den nächsten Orten und damit auch Imkern liegt, keine Völker hielte, würde auch dort die Obsternte magerer ausfallen. Davon ist Klinkenberg überzeugt.

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