Hier – am sogenannten „Totenweg“ – haben vergangene Woche die Arbeiten der Firma Stolz begonnen. Auf einer Strecke von 930 Metern bis zur Kirche in Freiensteinau wird der vorhandene Weg in den nächsten Wochen mit einem festen Unterbau versehen und erhält schließlich eine Asphaltdecke. (Lesen Sie auch: Großprojekt Haunetal-Radweg - Das haben die Gemeinden vor)
Der Abschnitt ist Teil der Route 1, die weiter bis nach Salz führen wird. Von dort besteht Anschluss an die Route 3 zum Vogelsberger Südbahnradweg sowie zur bereits 2019 ausgebauten Route 2 nach Ober-Moos und weiter über die Route 4 zum Vulkanradweg.
Ähnlich wie an diesem Streckenabschnitt existieren die Wege bereits. Sie sind geschottert, zum Teil auch asphaltiert. Allerdings: Der Zustand ist ganz unterschiedlich, streckenweise reiht sich ein Loch an das nächste – etwa auf der Route 3, die von Salz über die Sangmühle zum Vogelsberger Südbahnradweg führt.
Der überwiegende Teil der Radwege ist aber bereits jetzt mit normalen Tourenrädern gut befahrbar. Bis zum Herbst soll das Netz von 13 Kilometer Radwegen, die offiziell auch als Wirtschaftswege genutzt werden sollen, mit durchgehenden Asphaltdecken versehen sein. Diese haben – wegen der Landwirtschaft – eine Breite von gut drei Metern zuzüglich auf beiden Seiten 50 Zentimeter breite Bankette.
Mit der jetzt vorangetriebenen Umsetzung der alten – und zum Teil in der Wegeführung veränderten – Planung wollen die Freiensteinauer abgesehen von diesem multifunktionalen Ausbau „mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen“, wie es Spielberger ausdrückt.
„In Holzmühl besteht Handlungsbedarf wegen der Wasserführung. In Nieder-Moos führt die Strecke nun durch den Ort und bindet die Gastronomie an.“ Das sei in den alten Plänen nicht vorgesehen gewesen. Damals wurde Nieder-Moos links liegen gelassen und die Berge umfahren. „Heute können wir die Route gelassener über den Berg führen, weil die meisten mit Unterstützung unterwegs sind“, spielt Spielberger auf die E-Bikes an.
Die im Haushalt veranschlagten 3,1 Millionen Euro werden nicht benötigt. Die Firma Stolz erhielt den Zuschlag für 2 Millionen Euro. Angesichts einer Landesförderung in Höhe von 75 Prozent muss die Gemeinde lediglich 500.000 Euro selbst aufbringen. Spielberger: „Das ist für uns ein Kraftakt. Wir nehmen dafür Geld von der Hessenkasse und ein zinsvergünstigtes Darlehen vom Land.“