„Vorsichtig geschätzt“ summieren sich die Kosten in diesem Jahr auf 350.000 Euro. Zuletzt kosteten die Feste zwischen 270.000 und 280.000 Euro. Hohmeier: „Wir haben nur ungläubig den Kopf geschüttelt, als wir die Kosten erstmals geschätzt haben und anfingen, Angebote einzuholen. Wir haben in allen Bereichen Kostensteigerungen von 20 bis 30 Prozent.“ Besonders krass sei es bei den Zelten – etwa für den Schulhof, wo wieder Tänze aufgeführt werden – und Toiletten. Von letzteren könne es aus Sicht der Festbesucher nicht genug geben, meint der 60-Jährige. Aber: „Wir haben einen Toilettenwagen, 22 Toilettenkabinen, zwei für Behinderte und darüber hinaus die Rathaustoilette, eine am Rummel, die am Schulhof sowie am Schwarzen Stock, wo der Zug aufgestellt wird.“
Als in der Finanzaufstellung die „3 vorne auftauchte, gab es eine rege Diskussion im Vorstand. Es hat lange gedauert, bis wir uns zu einer Erhöhung der Eintrittspreise durchgerungen haben“. Zu deren Höhe will sich Hohmeier noch nicht äußern. 2019 wurden allein an Eintrittsgeldern 160 000 Euro eingenommen. In diesem Jahr wird ein Betrag jenseits der 200.000 Euro angestrebt. Standgelder sowie Mittel von Sponsoren und Spenden sind weitere wesentliche Einnahmepositionen.
Hinzu kommt noch eine Finanzgarantie der Stadt. Diese hat bisher stets das Defizit – „Das Trachtenfest hat noch nie Gewinn abgeworfen.“ – übernommen. Im aktuellen Haushaltsplan sind 40.000 Euro eingestellt, die der HTV laut Hohmeier nach Möglichkeit nicht ausschöpfen möchte. Dafür müsste aber alles passen, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt. 2019 lag das Defizit zum Beispiel bei 49.000 Euro. 2017 waren es 42.000 Euro.
„Wir haben als Stadt auch einen eigenen Nutzen durch das Fest. Wir sind froh, dass der HTV dieses Riesenfest ausrichtet und freue mich darauf, ihn so gut es geht zu unterstützen“, sagt Bürgermeister Heiko Siemon (CDU) mit Blick auf den Haushaltsansatz.
Er geht davon aus, dass „die Summe passt“. Andererseits berechnen die Stadtwerke dem Veranstalter vor allem Leistungen von E-Werk und Bauhof. Siemon zeigt sich hier flexibel, nicht jede Stunde zu berechnen. Ein Beispiel sei die Ehrentribüne: „Die Ehrengäste werden von mir eingeladen. Da schaue ich genau, was für den Auf- und Abbau berechnet wird.“
2021 hatten Trachtenfest-Fans auf dem Markplatz die berühmte 25. Stunde gefeiert - auch wenn das Fest an sich nicht stattfinden konnte.