Nach Obduktion: Leichnam noch nicht identifiziert - DNA-Abgleich angeordnet
Ein Wohnhaus in Lauterbach ist bei einem Brand am 10. Oktober zerstört worden. Die Polizei vermutet, dass ein 57-jähriger Bewohner nach einem Streit absichtlich für eine Explosion gesorgt hatte. Nachdem eine tote Person aus den Trümmern geborgen wurde, ordnete die Staatsanwaltschaft Gießen die Obduktion der Leiche an.
Update vom 18. Oktober, 18.18 Uhr: Die Staatsanwaltschaft Gießen und die Kriminalpolizei Alsfeld teilen in einer gemeinsamen Pressenotiz mit, dass sich bei der am Montag (17. Oktober) erfolgten Obduktion keine Anhaltspunkte auf Fremdverschulden ergeben, sodass das Explosionsgeschehen ursächlich für den Tod des Mannes sein dürfte.
Vogelsberg: Obduktionsergebnisse liegen vor - Leichnam nicht zweifelsfrei identifiziert
„Eine zweifelsfreie Identifizierung des gefundenen Leichnams konnte im Rahmen der Obduktion jedoch nicht erfolgen. Daher wurde ein DNA-Abgleich veranlasst, mit dessen Ergebnis voraussichtlich erst im Laufe der nächsten Woche zu rechnen sein wird“, berichtet ein Sprecher der Polizei am Dienstagabend.
+++ 16.49 Uhr: Bei den Abtragearbeiten und Brandursachen-Ermittlungen an der einsturzgefährdeten Doppelhaushälfte konnte im Keller eine tote Person gefunden und am frühen Nachmittag geborgen werden, wie die Polizei in einer Pressenotiz mitteilt.
Vogelsberg: Leiche nach Explosion in Doppelhaushälfte geborgen
Die Identität der Person stehe aktuell noch nicht fest. „Hierzu und zur Klärung der genauen Todesursache habe die Staatsanwaltschaft Gießen eine Obduktion angeordnet. Diese wird voraussichtlich Anfang nächster Woche stattfinden“, so die Polizei.
Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Gießen und Kriminalpolizei Alsfeld dauern weiterhin an. Es gilt als wahrscheinlich, dass es sich bei der Person um den 57-jährigen, bislang vermissten Bewohner handelt.
Update vom 12. Oktober, 11.05 Uhr: Der 57-Jährige, der vermutlich aus suizidaler Absicht den Brand verursacht hatte, wurde noch nicht gefunden, teilt das Polizeipräsidium Osthessen auf Anfrage unserer Zeitung mit. Ob sich der Mann aus Lauterbach noch in dem einsturzgefährdeten Haus befindet, ist aktuell unklar. Die Maßnahmen für eine mögliche Bergung beginnen heute.
„An ein Betreten des Gebäudes ist im Moment nicht zu denken“, sagt ein Sprecher der Polizei. „Das Haus wird Stück für Stück sehr vorsichtig abgetragen.“ Dafür wurde eine Spezialfirma beauftragt. Für die Spurensicherungsmaßnahmen sind unter anderem Brandursachenermittler vor Ort. „Wie lange die Arbeiten dauern, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzusehen“, heißt es.
Vogelsberg: Brand zerstört Haus - Polizei vermutet Suizidversuch
Update vom 11. Oktober, 11.34 Uhr: Die Polizei hat in einer Mitteilung weitere Angaben zum Brand in Lauterbach gemacht. Den derzeitigen Ermittlungen zufolge sei es kurz vor dem Brand zwischen zwei Hausbewohnern - einem 57-jährigen Mann und einer 51-jährigen Frau - zu einem Streit gekommen.
„Während sich die Frau mit leichten Verletzungen aus dem Haus retten konnte, blieb der 57-Jährige im Haus. Kurze Zeit später kam es im Inneren der Doppelhaushälfte zur Explosion und der Brandentstehung“, heißt es in der Mitteilung.
Anhand der bisherigen Ermittlungen sei davon auszugehen, „dass die Explosion mittels Gas in suizidaler Absicht von dem 57-jährigen Mann ausgelöst wurde und er sich in den Trümmern befindet“, so die Polizei.
Die 51-Jährige und ein weiterer Mann wurden mit leichten Verletzungen zur ärztlichen Versorgung in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Das Haus, das weiterhin akut einsturzgefährdet sei, konnte laut Polizei nach wie vor nicht nach dem 57-jährigen Vermissten abgesucht werden. Das Haus müsse erst abgetragen werden. Die Arbeiten dazu sollen voraussichtlich im Laufe des Dienstags beginnen.
Die Höhe des entstandenen Sachschadens wird auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt.
Vogelsberg: Haus bei Brand zerstört - ein Bewohner vermisst
Erstmeldung vom 11. Oktober, 7.01 Uhr:
Lauterbach - Die Leitstelle Vogelsberg meldete das Feuer in der Bertha-von-Suttner-Straße in Lauterbach am Montagabend. „Nach derzeitigem Kenntnisstand kam es gegen 19.40 Uhr in einer dortigen Doppelhaushälfte zu einer Explosion, in deren Folge das Haus in Brand geriet“, berichtete die Polizei am späten Abend.
Die alarmierte Feuerwehr konnte die Flammen schnell unter Kontrolle bringen. Zwei Personen wurden laut Polizei mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.
Eine weitere Person - nämlich ein Bewohner der betroffenen Doppelhaushälfte - werde vermisst. Aufgrund einer akuten Einsturzgefahr sei es jedoch momentan nicht möglich, das Haus nach dem Mann abzusuchen, hieß es in der Meldung der Polizei.
Die genauen Umstände der Brandentstehung werden noch von der Polizei ermittelt. Durch die Detonation wurden beide Doppelhaushälften stark beschädigt und sind vorerst nicht mehr bewohnbar. (Lesen Sie auch: Sofa verbrennt im Wohnzimmer - Feuerwehr löscht folgenschweren Balkon-Brand)
Wann das Objekt betreten werden kann und die Untersuchungen vor Ort beginnen können, sei noch nicht absehbar. (lio)