„Karree 10“ - neues Medizinisches Versorgungszentrum im Vogelsberg eröffnet

Ein „Meilenstein für die Gesundheitsversorgung im südlichen Vogelsberg“ - so bezeichnete Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak (CDU) bei der Eröffnung des neuen Standortes das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in Freiensteinau.
Freiensteinau - Die neuen Praxisräume des MVZ Vogelsberg in der Nordendstraße in Freiensteinau wurden nun offiziell in Betrieb genommen. Das vom Vogelsbergkreis sowie den Nachbargemeinden Freiensteinau und Grebenhain getragene MVZ wurde von Gesundheitsdezernent Mischak in Anwesenheit von Landrat Manfred Görig (SPD) und dem Landtagsabgeordnetem Michael Ruhl (CDU) offiziell übergeben.
Vogelsberg: Neues Medizinisches Versorgungszentrum im Vogelsberg eröffnet
Mit dabei waren auch die beiden parteiunabhängigen Bürgermeister Sascha Spielberger (Freiensteinau) und Sebastian Stang (Grebenhain) sowie die Vorsitzenden der Gemeindevertretungen der beiden Trägerkommunen. Weitere Gäste waren die beiden Bauherren Diana Löffler und Christian Bien (IUNO GmbH).
Auch Pfarrerin Andrea Wiemer, die Geschäftsführung der Dachorganisation „OptiMedis“ Dr. h.c. Helmut Hildebrandt aus Hamburg, MVZ-Geschäftsführer Uwe Werner sowie neben örtlichen Handwerkern weitere Honoratioren aus Politik und Interessensverbänden waren anwesend.
Per Videoschaltung zeigte sich Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) aus Wiesbaden tief beeindruckt von der Erfolgsgeschichte, eine gemeinsame medizinische Infrastruktur im ländlichen Raum aufzubauen, bei der Kreis und Kommunen Hand in Hand gehen. Das MVZ sei zeitgemäß und herausragend bei der ärztlichen Versorgung.
Deshalb habe das Land den Bau auch mit etwa 171.000 Euro finanziell unterstützt. Das MVZ biete eine übergreifende Struktur, um Ausbildung und hausärztliche Versorgung sicherzustellen. „Mit weniger Vorschriften wäre es schneller gegangen“, kommentierte Landrat Görig den Glückwunsch aus Wiesbaden.
Wir nehmen neue Patienten auf. Und auch wechselwillige Ärzte können zu uns kommen.
Zuvor bezeichnete Mischak die Eröffnung als einen weiteren Meilenstein in der medizinischen Versorgung des ländlichen Raums. Er bedankte sich deshalb beim Freiensteinauer Rathauschef Spielberger, denn von hier sei der „Anstoß“ gekommen, und bei dessen Grebenhainer Amtskollegen Stang, der den „Ball“ aufgenommen habe, um mit dem Kreis die medizinische Versorgung im südlichen Kreisgebiet sicherzustellen.
Spielberger bemerkte, dass auf diesen Tag ein Jahrzehnt lang hingearbeitet wurde, denn seit dem Jahr 2006 beschäftige sich die Gemeindeverwaltung damit, dem Ärztemangel in der Großgemeinde entgegenzuwirken. Mit der Firma OptiMedis sei ein Partner gefunden worden, der sich den dörflichen Strukturen anpasse. Und mit der ortsansässigen Firma IUNO sei ein kompetenter Bauträger für das neue Ärztedomizil begeistert worden.

Stang blickte auf turbulente Zeiten zurück und freute sich umso mehr, dass es gelungen sei, mit dem MVZ-Konzept die medizinische Versorgung im „Bermudadreieck“ des Vogelsbergkreises sicherstellen zu können. Die Patienten, so Stang weiter, könnten sich gut aufgehoben fühlen bei den Ärzten im MVZ.
Er dankte zudem den restlichen Vogelsberger Kommunen, die das MVZ-Modell mit 281 000 Euro jährlich über den Kreishaushalt mitfinanzieren. Pfarrerin Andrea Wiemer blickte sehr zuversichtlich auf die gute Lösung und sprach den Mitarbeitern des MVZ den christlichen Segen aus.
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Beim Rundgang durch das „Karree 10“ wurde deutlich, dass die jeweils insgesamt vier Behandlungs- und Funktionszimmer inklusive Labor, Sozialräumen und Büro mit Empfangsbereich für derzeit zwei Ärztinnen (Viola Aulbach und Dr. Sonja Appel) und acht medizinische Fachangestellte hell, freundlich und barrierefrei eingerichtet sind.
Auch MVZ-Geschäftsführer Uwe Werner freute sich über den Umzug aus den vormals beengten Räumlichkeiten in ein jetzt besseres Arbeitsumfeld: „Wir nehmen neue Patienten auf. Und auch wechselwillige Ärzte können zu uns kommen“, verkündete er nicht ohne ein wenig spürbaren Stolz. (ds)