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Ideen für Leader-Projekte bis 2027 gesammelt - 6,9 Millionen Euro bereitgestellt

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Von: Bernd Götte

Planungsbeteiligte am Leader-Projekt trafen sich im Festsaal der Landesmusikakademie und versammelten sich vor Schloss Hallenburg zum Gruppenfoto.
Planungsbeteiligte am Leader-Projekt trafen sich im Festsaal der Landesmusikakademie und versammelten sich vor Schloss Hallenburg zum Gruppenfoto. © Bernd Götte

Mit dem Leader-Programm von der EU und dem Land Hessen sind seit 2020 etliche Projekte verwirklicht worden. Jetzt möchte die Region auch für die kommenden fünf Jahre bis 2027 als Leader-Region anerkannt werden und hat dafür schon einige Ideen gesammelt. 

Schlitz - Dabei will man auch auf Bewährtes aufbauen, wie während der Sitzung der Planungsbeteiligten und Ideengeber deutlich wurde. Das VogelsbergOriginal, ein Label, unter dem Produkte aus der Vulkanregion vermarktet werden, soll weitergeführt werden und eventuell einen eigenen Laden oder einen Online-Shop bekommen. Die Kulturinitiative TraVogelsberg, die in Schlitz im Kulturladen ihre Heimstatt hat, soll ebenfalls noch länger bestehen.

Dafür fließt Geld: insgesamt 6,9 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren. Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak erklärte, dass die Fläche stärker in die Berechnung der Zuweisungen eingerechnet werden wird. Damit hat der dünn besiedelte Vogelsbergkreis mit seinen 73 Einwohnern pro Quadratkilometer einen Vorteil.

Vogelsberg: 6,9 Millionen Euro für Leader-Projekt - Neue Ideen vorgestellt

Die Planungsgruppen tagten zu vier verschiedenen Themenfeldern. Diese sind Gleichwertige Lebensverhältnisse, Wirtschaft, Tourismus und Freizeit sowie Bioökonomie. Bei letzterem geht es vor allem um die Förderung nachhaltigen Wirtschaftens. Im Vorlauf fand bereits eine erste Veranstaltung im März statt.

Auf ein ziemlich innovatives Beispiel hierfür verwies Ursula Pöhling, Geschäftsführerin des Bezirks-LandFrauenverbandes: Unter dem Oberbegriff „Fisch trifft Pflanze“ plane man Aquaponik-Kulturen: Dabei werden Fische und Schalentiere gemeinsam mit wasserliebenden Pflanzen wie Tomaten in einer Einheit gehalten; oben wächst das Gemüse, unten schwimmen die Fische.

Aus der Runde gab es für ein entsprechendes Erzeugnis auch schon einen griffigen Vermarktungsbegriff: „Burgenkarpfen“. Damit dürfte man zumindest in Schlitz sehr einverstanden sein.

Bei der Finanzierung der Projekte liegen 200.000 Euro in einem Regionalbudget fest, das zur Hälfte für Jugendprojekte ausgegeben werden soll. Annamaria Weber vom Kreisjugendparlament stellte unter ihren Altersgenossen eine „hohe Ideendichte“ fest.

Pläne für Lebensverhältnisse, Wirtschaft, Tourismus und Bioökonomie

Großes Augenmerk soll auch auf die gesundheitliche Versorgung gelegt werden. Dr. Sigrid Stahl von der Fachstelle Gesundheitliche Versorgung schlug eine Bündelung von Angeboten und Ideen auf einer Homepage vor, und für die Touristiker hielt der Ulrichsteiner Bürgermeister Edwin Schneider zufrieden fest, dass der Vogelsberg gegenüber vergleichbaren Tourismusregionen wie der Rhön in den vergangenen Jahren „ordentlich aufgeholt“ habe.

Beim Thema Wirtschaft habe man besonders Existenzgründung, Verbesserung der Ausbildung, Förderung des Gastgewerbes und eine Aufwertung des Images des Vogelsberges im Blick. Moderiert wurde die Veranstaltung von Kirsten Steimel und Michael Glatthaar von dem Beratungsunternehmen proloco aus Bremen, die in Schlitz auch den IKEK-Prozess begleitet hatten.

Zum Einstieg in der Veranstaltung im Festsaal schickten die Streichergruppe Quick Fiddlers unter der Leitung von Felicia Eisenmeier die heimatverbundenen Aktivisten auf eine musikalische Reise, die die Anwesenden auch von ferneren Gefilden träumen ließ.

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