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Es zieht sie zurück aufs Land: Neue Nachwuchs-Mediziner im Vogelsberg

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Kurzer Begrüßungsbesuch in der Kreisverwaltung
Kurzer Begrüßungsbesuch in der Kreisverwaltung: Der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Jens Mischak (rechts) und Carina Diezemann (Zweite von links), im Gespräch mit den neuen Stipendiatinnen Olga Kappel (links) und Lara Marie Liebler. © Christian Lips/Vogelsbergkreis

Zwei neue „medizin+“-Stipendiatinnen begrüßt Dr. Jens Mischak in der Kreisverwaltung. Sie wollen im Vogelsberg ihre Facharztausbildung absolvieren und die Gesundheitsversorgung in der Region stärken.

Vogelsbergkreis - „Dort arbeiten, wo man gebraucht wird“ und „Die Arbeit im Pflegeheim hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, einen guten Arzt zu haben“ – klare Antworten auf die Frage nach der Motivation für eine Facharztausbildung zur Allgemeinmedizinerin der neuen „medizin+“-Stipendiatinnen Olga Kappel und Lara Marie Liebler, heißt es in einer Mitteilung des Vogelsbergkreises.

Sie sind die Neuen im Stipendien-Programm, das der Vogelsbergkreis seit Herbst 2016 anbietet, und erhalten nun bis zum Ende des Studiums monatlich 500 Euro. Sie verpflichten sich dazu, die Facharztweiterbildung soweit wie möglich im Vogelsbergkreis zu absolvieren, und im Anschluss daran mindestens drei Jahre an der ärztlichen Versorgung im Kreis teilzunehmen.

Vogelsberg: Neue „medizin+“-Stipendiatinnen begrüßt

„Schön, wenn es junge Menschen zurück in den Vogelsberg zieht – und gleichzeitig die medizinische Versorgung davon profitiert, wenn wir Medizinerinnen-Nachwuchs für den Vogelsbergkreis gewinnen können“, kommentiert Gesundheitsdezernent Dr. Jens Mischak die Entscheidung der beiden Stipendiatinnen. (Lesen Sie hier: Neue Ärztin im MVZ Vogelsberg: Dr. Sonja Appel verstärkt Team in Freiensteinau)

Beide können bereits auf solide Grundlagen im medizinischen Bereich zurückgreifen. Olga Kappel ist Operationstechnische Assistentin (OTA) und arbeitet seit Jahren – zuerst in Marburg, dann in Gießen – in diesem Beruf. Auch neben dem Studium ist Kappel, die in Romrod und Alsfeld aufgewachsen ist, als OTA tätig. Sie studiert im sechsten Semester an der Universität Gießen, und unterrichtet außerdem an Krankenpflegeschulen.

Sie sei in Romrod und Alsfeld gut aufgenommen worden, habe eine schöne Kindheit im ländlichen Raum gehabt, und „will nun etwas zurückgeben an die Region“, sagt Kappel. Dazu komme, dass ihr der enge Kontakt zu den Patienten fehle – in großen Kliniken herrsche oftmals Anonymität. „Dabei möchte ich viel lieber die Patienten länger begleiten, und mich den vielfältigen Aufgaben der Allgemeinmedizin widmen“, erklärt sie.

Nachwuchs-Mediziner im Vogelsberg: „Wichtiger Beitrag zur medizinischen Versorgung“

Lara Marie Liebler lebt in Schotten und absolviert derzeit ihr Praktisches Jahr im Kreiskrankenhaus in Schotten. Nachdem sie einige Jahre in der Pflege arbeitete, in Mainz und Dresden Medizin studierte, wechselte sie für das Praktische Jahr an die Uni Gießen. Sie ist in der Region verwurzelt und mag die Natur vor der Haustür – neben der für sie spannenden Hausärztinnenarbeit weitere Gründe für den Weg in den Vogelsberg. Die enge und langjährige Bindung zu den Patienten, zu ganzen Familien, sei etwas, das die Arbeit so besonders und die Medizin besser mache, führt sie aus.

„Ich freue mich, Sie im Stipendienprogramm begrüßen zu dürfen – umso mehr, weil sie damit einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung im Vogelsbergkreis leisten“, sagt Dr. Mischak abschließend. (ah)

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