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Oberhavel und Vogelsberg feiern 30 Jahre Partnerschaft - Ausstellung des hessischen Künstlers Ernst Eimer

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Christel Wagner (von links), Vorsitzende des Kultur- und Kunstvereines Ernst Eimer, Ausstellungsinitiatorin Ruth Neeb, Landrat Manfred Görig aus dem Vogelsbergkreis und Oberhavels Landrat Ludger Weskamp eröffnen die Sonderausstellung von Ernst Eimer „Allerlei Märchenhaftes“.
Christel Wagner (von links), Vorsitzende des Kultur- und Kunstvereines Ernst Eimer, Ausstellungsinitiatorin Ruth Neeb, Landrat Manfred Görig aus dem Vogelsbergkreis und Oberhavels Landrat Ludger Weskamp eröffnen die Sonderausstellung von Ernst Eimer „Allerlei Märchenhaftes“. © Landkreis Oberhavel

Die Landkreise Oberhavel und Vogelsberg feiern ihr 30-jähriges Partnerschaftsjubiläum am Einheitswochenende mit einer Ausstellungseröffnung des hessischen Künstlers Ernst Eimer im Regionalmuseum Oberhavel und dem Einheitsbuddeln.

Vogelsbergkreis - Mit einer Ausstellungseröffnung des hessischen Künstlers Ernst Eimer im Regionalmuseum Oberhavel (ReMO) und dem Einheitsbuddeln am Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum Hennigsdorf feierte Oberhavel am Einheitswochenende die 30-jährige freundschaftliche Partnerschaft zum Vogelsbergkreis. Für die Feierlichkeiten war eigens eine Delegation der Landkreisverwaltung aus Hessen nach Oberhavel gereist, heißt es in einer Mitteilung des Vogelsbergkreises.

„Erst durch die deutsche Wiedervereinigung kam unsere Partnerschaft zu Stande. Ich freue mich und bin stolz, dass wir diese heute – 30 Jahre später – hier gemeinsam zum Einheitstag feiern können“, sagte Landrat Ludger Weskamp in seiner Begrüßungsrede im ReMO. Am 23. Oktober 1991 hatte – damals noch der Landkreis Oranienburg – den Partnerschaftsvertrag geschlossen, um „in einem lebendigen Austausch von Ansichten den Prozess der Einigung zu fördern und das gesellschaftliche Leben der Einwohner beider Landkreise zu bereichern“.

Vogelsberg: 30 Jahre Partnerschaft mit Oberhavel - Ausstellung von Ernst Eimer

Als Zeichen der gegenseitigen Wertschätzung überreichte Ludger Weskamp an seinen Landratskollegen Manfred Görig ein von Museumsassistentin Ulrike Rack gezeichnetes Bild mit dem Titel „Verbindungen“, auf dem die Sehenswürdigkeiten beider Landkreise verschmelzen. Im Gegenzug schenkte Manfred Görig dem Landkreis Oberhavel eine moderne Möbelskulptur aus einem traditionellen Vogelsberger Eichefachwerkbalken mit einem eingesetzten Korpus aus Eibenholz, in dem sich ein Schubkästchen versteckt.

Der Künstler

Ernst Eimer wurde 1881 geboren und begann seine künstlerische Laufbahn in einer Zeit, als industrialisierte Städte rasch wuchsen. Ihnen wurde das Bild einer naturnahen Lebenswelt entgegengesetzt. Künstler wie Ernst Eimer entdeckten regionale Landschaften und bäuerliche Themen als Bildmotive. Ernst Eimer war ein ausgesprochener Heimatmaler, der seinem Geburtsort und dem ländlichen Milieu thematisch treu blieb. Seine selbst geschaffenen Fantasiewesen bildeten jedoch schon früh in seiner Arbeit einen eigenständigen Bereich, den er um kleine Geschichten inhaltlich erweiterte. Diese Inhalte druckten Verlage in Zeitschriften und Zeitungen ab. Auch ein Märchenbuch „Im wunderschönen Märchenland“ erschien im Jahr 1948. Seine Bilder wurden schon zu Lebzeiten des Künstlers an vielen Orten Deutschlands ausgestellt. Einzigartig sind seine selbst geschaffenen Märchenbilder, die den Betrachter in eine zauberhafte Fantasiewelt entführen: Gnome und Mischwesen aus Tier und Mensch, die tief in den hessischen Wäldern leben.

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums dieser freundschaftlichen Partnerschaft eröffneten beide Landräte im Anschluss an den Festakt gemeinsam die neue Sonderausstellung „Allerlei Märchenhaftes – Besondere Werke des hessischen Künstlers Ernst Eimer“, die bis zum 2. Januar im ReMO zu sehen ist. In enger Zusammenarbeit mit dem Kunst- und Kulturverein Ernst Eimer Freunde wurden 39 Werke des Künstlers ausgewählt, die im ReMO im Schloss Oranienburg stellvertretend für sein emsiges Schaffen präsentiert werden. Nähere Informationen zu den Öffnungszeiten und Ticketverkauf unter: www.oberhavel.de/remo.

Am Sonnabend ging das Partnerschaftsprogramm zum 30-jährigen Jubiläum weiter. Am Vormittag besichtigte die Delegation die Ausstellung 30 Jahre Mauerfall, die von Schülerinnen und Schülern des Eduard-Maurer-Oberstufenzentrums Hennigsdorf erarbeitet und gestaltet wurde. Im Anschluss pflanzten die Landräte Ludger Weskamp und Manfred Görig im Rahmen der Aktion Einheitsbuddeln auf dem Schulgelände eine Buche – in Anlehnung an den Buchenwald im Naturschutzgebiet Taufstein im Vogelsbergkreis. (Lesen Sie hier: 250.000 Euro Förderung für „TraVogelsberg“ - Kulturministerin Dorn besucht Lauterbacher Musikschule)

Einheitsbuddeln

Das Einheitsbuddeln ist eine Baumpflanzaktion, die anlässlich des Tages der Deutschen Einheit 2019 von Schleswig-Holstein ins Leben gerufen wurde. Das Einheitsbuddeln wurde 2020 in Brandenburg wiederholt. In den ersten beiden Jahren wurden bundesweit über 177.000 Bäume in die Erde gebracht. In diesem Jahr führt das Bundesland Sachsen-Anhalt, das 2021 den Tag der Deutschen Einheit ausrichtet, die Aktion fort.

Am Nachmittag besuchte die Delegation den Ziegeleipark Mildenberg – Oberhavels Industrie- und Technikmuseum, gelegen im Herzen der Zehdenicker Tonstichlandschaft. Neben einer Besichtigung der alten Werkstätten, bekamen die Gäste aus dem Vogelsbergkreis auch die Dampfmaschine vorgeführt. Das Partnerschaftsjubiläum klang am Abend mit einem gemeinsamen Kochevent in Löwenberg aus. (ah)

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