„Die jungen Forstpflanzen sind der Grundstein. Nur durch die Verwendung von qualitativ hochwertigem und geeignetem Forstsaatgut ist der Start in diese neue Generation bestmöglich gegeben“, betont Reiner Diemel, Leiter des Dezernats für Forsten und Naturschutz im RP. Die rechtlichen Vorgaben werden durch das Forstvermehrungsgutgesetz geregelt.
Und hier kommt das RP ins Spiel: Es ist als Obere Forstbehörde für die Umsetzung und Überwachung dieser rechtlichen Bestimmungen zuständig. „Zu unseren Aufgaben gehören die Auswahl geeigneter Waldbestände mit Bäumen hoher Qualität und die Dokumentation durchgeführter Saatguternten. Außerdem erstellen wir Zertifikate zur Nachverfolgung und Kontrolle der Herkunft des auf die Fläche gebrachten Pflanzgutes“, ergänzt RP-Förster Hendrik Hochhaus.
Bäume mit besagter hoher Qualität gibt es auch im Regierungsbezirk Gießen. Einer solcher Waldbestände liegt im östlichsten Zipfel: in Schlitz im Vogelsbergkreis. Dass das Saatgut der Lärche im Schlitzer Wald in herausragendem Maße eine Basis für gesunde und stabile Wälder ist, stellt der dortige Bestand bereits seit über 150 Jahren unter Beweis.
Mit einer Höhe von 54,50 Metern sowie einem Durchmesser in Brusthöhe von 78 Zentimetern befindet sich sogar die höchste Europäische Lärche der Welt in Mittelhessen. Diese besondere Wuchsleistung und die herausragenden Qualitäten der dort vorkommenden Bäume führten auch zur Auszeichnung mit dem exklusiven Gütesiegel „Sonderherkunft Lärche ,Schlitzer Land‘“ durch die DKV (Gütegemeinschaft für forstliches Vermehrungsgut e.V.). „Vorgeschlagen hatten das die Obere Forstbehörde des Regierungspräsidiums Gießen und der Landesbetrieb Hessen Forst“, berichtet Reiner Diemel.
Bei einer guten Ernte sind pro Hektar rund 150 Kilogramm dieses hochwertigen Saatgutes zu erwarten. „Aus nur einem Kilogramm können sich dann bis zu 40.000 Waldbäume entwickeln und die Wälder von morgen bereichern“, verdeutlicht der Dezernatsleiter. (Schlitzer Bote)