Bergmähwiesen-Meisterschaft: Was kreucht und fleucht im Vogelsberg?

Die Experten-Jury der Bergmähwiesen-Meisterschaft nimmt artenreiche Wiesen im Vogelsberg genau unter die Lupe - die besten Flächen erhalten beim Bergmähwiesen-Fest am Sonntag (26. Juni) eine Prämie.
Vogelsberg - „Inwieweit erfüllt die Wiese ökologische Kriterien, wie hoch ist der Imkerwert und wie steht es um die futterbaulichen Kriterien?“ Eine 15-köpfige Jury fachsimpelt über die Beschaffenheit der Bergmähwiesen im Vogelsberg.
Und das aus einem guten Grund, wie der Landkreis in einer Pressenotiz mitteilt: Unter Federführung des Vogelsbergkreises mit seinem Amt für Wirtschaft und den ländlichen Raum und der Kooperation mit der Nachhaltigkeitsinitative von Schwälbchen, Hassia und REWE sowie dem Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg findet die vierte Bergmähwiesen-Meisterschaft statt. Auch der Kreisbauernverband und Naturschutzverbände seien beteiligt.
Vogelsberg: Bergmähwiesen-Meisterschaft - Jury bewertet Artenvielfalt
„Mit den Bergmähwiesen-Meisterschaften im Vogelsberg sollen die Verdienste der Landwirte gewürdigt werden, die Wiesen und Weiden so bewirtschaften, dass diese bei einer akzeptablen Futterleistung zugleich eine hohe Artenvielfalt aufweisen“, erklärt Joachim Schönfeld aus dem Sachgebiet Landschaftspflege des Vogelsbergkreises. (Lesen Sie auch: Veranstalter sind zufrieden - mehr als 2500 Gäste beim Main.Kinzig.Blüht.FEST)
Die Jury aus Experten des Amtes für Wirtschaft und den ländlichen Raum, des Naturschutzgroßprojekts, des Kreisbauernverbandes, von Naturschutzverbänden, Imkern, einem Büro für ökologische Fachplanungen sowie vom Regierungspräsidium Gießen bereise nun die blüten- und artenreichen Flächen, die es bis in die letzte Runde der Meisterschaft geschafft haben. Die verschiedenen Interessenvertreter würden jeweils ein Votum für die besten Flächen abgeben.
Bewerben konnten sich laut Vogelsbergkreis landwirtschaftliche Betriebe mit Grünland ab einer Höhenschichtlinie von 350 Metern aus den Großgemeinden Grebenhain, Herbstein, Schotten, Freiensteinau, Ulrichstein; Feldatal, Schwalmtal, Lautertal und Lauterbach. „Insgesamt haben Vogelsberger Landwirte 27 ihrer artenreichen Wiesen ins Rennen geschickt“, heißt es weiter. Voraussetzung für die Bewerbung war das Vorkommen von mindestens vier Kennarten, wie zum Beispiel Acker-Witwenblume, Margerite, Hornklee oder Arnika, und eine Größe von mindestens 0,3 Hektar.
Siegerehrung der Meisterschaft am Bergmähwiesen-Fest im Vogelsberg
Die 27 angemeldeten Wiesen wurden für eine Vorauswahl nach verschiedenen Kriterien bewertet. „Entscheidend für eine Platzierung ist nicht allein eine hohe Artenvielfalt, sondern auch der Futterwert, der Anteil an unerwünschten Arten, der Narbenschluss und verschiedene ökologische Kriterien sowie der ,Bestäuber“-Wert“, erläutert Schönfeld.
„Gemeinsam werden wir innerhalb der Jury die besten drei Flächen jeweils begutachten, zusätzlich die artenreichste Wiese, die Wiese mit dem besten Futterwert und die Wiese mit dem besten Imkerwert auswählen und die endgültigen Platzierungen festlegen“, so Schönfeld weiter.
Die Nachhaltigkeitsinitiative „Nähe ist gut“ stellt der Mitteilung des Vogelsbergkreises zufolge 4000 Euro Preisgelder für die Meisterschaft zur Verfügung. Die feierliche Siegerprämierung der Plätze 1 bis 3 finde beim Bergmähwiesen-Fest am Sonntag (26. Juni) in Ulrichstein-Feldkrücken auf dem Gebiet unterhalb „Am Melgershain“ an der L 3139 statt. (sob)