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600.000 Euro für den Kauf der alten Schule in Schlitz stehen bereit

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Von: Walter Kreuzer

Mehr als eine halbe Million Euro stehen im städtischen Haushalt 2023 für den Kauf der ehemaligen Gesamtschule zur Verfügung.
Mehr als eine halbe Million Euro stehen im städtischen Haushalt 2023 für den Kauf der ehemaligen Gesamtschule zur Verfügung. © Walter Kreuzer

Die Stadt Schlitz im Vogelsberg muss sparen. Das bedeutet aber nicht, dass nicht das eine oder andere Projekt angestoßen wird. Für den Ankauf des Geländes der ehemaligen Gesamtschule sind 600.000 Euro im Etat vorgesehen.

Schlitz - Obwohl es sich um eine der größten Einzelausgaben der Vogelsberg-Stadt Schlitz handelt, wurde das Thema in den Haushaltsreden nur von Jürgen Laurinat (FDP) angesprochen. Der Liberale kritisiert diese Investition etwa weil „auf riesige Vermarktungsgewinne von Bauflächen in einer Zeit wo niemand bauen möchte gesetzt und von Gewinnen geträumt“ werde.

Und das, obwohl Abschreibungen, Erschließungskosten, Unterhaltungskosten sowie Zinsbelastungen unsere finanziell angespannte Situation weiter belasten“. Wenig später argumentierte er entgegengesetzt und warf der Mehrheit „Angst vor zukunftsorientierten, fortschrittlichen oder wegweisenden Projekten“ vor. 

Vogelsberg: 600.000 Euro für Kauf der alten Schule in Schlitz stehen bereit

Um genau das dürfte es sich nämlich bei dem Kauf des Schulgeländes handeln: Zugreifen, ehe die Fläche vom Kreis anderweitig vermarktet werden kann. Die Umwandlung in ein Wohngebiet und dessen Erschließung dürften noch einige Zeit auf sich warten lassen. Genau wie indes auch die Wiedereröffnung des Schwimmbades. Das Freibad in Schlitz soll bis Mai 2024 zu bleiben.

Pünktlich zum neuen Schuljahr im September 2022 war mit der IGS Schlitzerland die „modernste Schule im Vogelsbergkreis“ feierlich eingeweiht worden. Das Projekt kostete den Kreis und das Land Hessen 19,5 Millionen Euro. Die Bauzeit betrug drei Jahre. Damit war die Ära der alten Gesamtschule beendet.

Vor der Erschließung des bisherigen Schulgeländes muss die Fläche formal als Schulgelände „entwidmet“ werden, wie es im Verwaltungsdeutsch heißt. Allein dieser Schritt, in den das Staatliche Schulamt sowie das Kultusministerium in Wiesbaden eingebunden werden müssen, zieht sich erfahrungsgemäß über Monate hin.

In Bezug auf den defizitären städtischen Haushalt 2023 könnte dies bedeuten, dass der eingestellte Betrag erst in einer späteren Abrechnungsperiode zum Tragen kommt. Auf einen ähnlichen Effekt setzt etwa die CDU mit einigen von ihr beschlossenen Anträgen oder Begleitbeschlüssen.

Ob diese – auf mittlere Sicht gesehen – tatsächlich zu einer Entspannung der Haushaltslage oder letztlich zu Mehrkosten führen werden, muss die Zukunft zeigen. Ein Punkt sind hier die Baupreise, andere erhoffte Förderungen etwa durch das Dorferneuerungsprogramm IKEK.

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Letzteres trifft auf den behindertengerechten Umbau der in erster Linie von den Gästen der Gaststätte benutzten Toiletten im Sandlofser Dorfgemeinschaftshaus zu. Aber auch für das auf 2024 verschobene, von der BLS geforderte Nahwärmekonzept für die Altstadt. 

Andererseits gibt es natürlich auch andere Fördertöpfe. Hieraus soll für die Erneuerung der Fuldabrücke Fraurombach geschöpft werden, die am Fulda-Radweg liegt. 

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