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Startschuss für neuen Zustellstützpunkt in Lauterbach: Post investiert vier Millionen Euro

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Der obligatorische Spatenstich mit Post-Projektleiter Stefan Möbus (von links), den Postvertretern Zheng Fei und Christoph Langer, dem Lauterbacher Standort-Leiter Uwe Geor, Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller, dem Niederlassungsleiter Dirk Merz sowie den Postvertretern Mark Weiß und Nina Kamolz (im Hintergrund Wilfried Fleck von der Fa. Wende).
Der obligatorische Spatenstich mit Post-Projektleiter Stefan Möbus (von links), den Postvertretern Zheng Fei und Christoph Langer, dem Lauterbacher Standort-Leiter Uwe Geor, Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller, dem Niederlassungsleiter Dirk Merz sowie den Postvertretern Mark Weiß und Nina Kamolz (im Hintergrund Wilfried Fleck von der Fa. Wende). © Kempf

In der vergangenen Woche ist der offizielle Startschuss für den Bau des neuen Zustellstützpunktes der Post in Lauterbach gefallen. Wie der Lauterbacher Anzeiger berichtet, investiert die Deutsche Post rund vier Millionen Euro in das Bauprojekt „An der Gall“ und will mit dem Neubau auch ein deutliches Zeichen für den Klimaschutz setzen.

Lauterbach - Bisher werden Briefe und Pakete, die aus dem Briefzentrum Eichenzell (Kreis Fulda) und dem Paketzentrum Obertshausen in Lauterbach (Vogelsbergkreis) angeliefert werden, am Stützpunkt in der Poststraße auf die Zusteller und ihre Fahrzeuge für die Zustellbezirke verteilt. Künftig soll das am neuen Standort im Gewerbegebiet geschehen.

Die rund 10.000 Quadratmeter große Grundstücksfläche hatte die Post bereits Ende vergangenen Jahres angekauft, die sich im Besitz der Stadt und der evangelischen Kirche befand. „Das ist ein großer Tag für Lauterbach und für die Post“, freute sich Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller beim obligatorischen Spatenstich, an dem auch Dirk Merz, der Leiter der Postniederlassung in Kassel, und andere Postvertreter teilnahmen.

Vogelsberg: Startschuss für neuen Post-Zustellstützpunkt in Lauterbach

„Wir setzen mit dem Neubau ein deutliches Zeichen und zeigen, dass die Post weiterhin in der Region präsent bleibt“, betonte Merz. Kalkuliert habe man zunächst mit zwei Millionen Euro für den neuen Zustellstützpunkt, wegen der gestiegenen Rohstoff- und Baupreise liege man inzwischen bei fast vier Millionen Euro. Trotzdem baue die Post in Eigenregie und werde am Standort rund 50 tarifgebundene Arbeitsplätze bieten, rund ein Dutzend mehr als am bisherigen Standort.

„Wir möchten in und um Lauterbach weiterhin Arbeitgeber Nummer eins und Anbieter erster Wahl für unsere Kunden sein. Außerdem sind wir auch ein Auftraggeber für die Wirtschaft, da wir bei der Vergabe von Arbeiten rund um den Stützpunkt – wie Reinigung oder Service für die Fahrzeuge – regionale Anbieter beauftragen“, so Merz.

Die Post sei bei der Zustellqualität „ganz vorne“, auch wenn Boulevardmedien Engpässe beim Personal immer wieder gern öffentlichkeitswirksam ausschlachteten. Wie bei anderen Unternehmen gestalte sich auch bei der Post die Mitarbeitersuche schwierig, sagte Merz. Dennoch sei die Post bemüht, neue Mitarbeiter zu gewinnen, sodass pünktliche Zustellungen gewährleistet werden könnten. Für Lauterbach würden noch Mitarbeiter gesucht.

Dass die Post am Standort Lauterbach neu baue und nicht andernorts, habe auch mit der guten Zusammenarbeit mit der Stadt und deren Mitwirkung bei der Grundstücksfindung zu tun, lobte der Niederlassungsleiter. „Nirgends habe ich bislang die Zusammenarbeit so einfach empfunden“, sagte Merz. Ein Lob, das der Lauterbacher Rathauschef gerne hörte und auch seinerseits das gute Miteinander würdigte. Für ihn sei Verbindlichkeit wichtig, „wenn etwas versprochen wird, muss das auch gehalten werden“, so Vollmöller. (Lesen Sie auch: Fulda: Post-Zustellzentrum zieht um - auch in Zukunft kurze Wege)

Post setzt verstärkt auf E-Fahrzeuge - auch am neuen Lauterbacher Standort

Neben der Präsenz in der Region will die „gelbe“ Post auch ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz setzen und „grüner“ werden, wie der Niederlassungsleiter betonte. So seien eine Luft-Wärmepumpe und eine Solaranlage wesentliche Bausteine des energieeffizienten Neubaus. Die dieselbetriebene Fahrzeugflotte werde am neuen „grünen“ Stützpunkt komplett durch E-Streetscooter ersetzt. „Zurzeit haben wir in unserem Niederlassungsbereich Kassel bereits rund 600 elektrisch betriebene Fahrzeuge, was ein Drittel der Gesamtflotte ausmacht“, sagte Dirk Merz.

Der Plan, in absehbarer Zeit eine komplett CO2-freie Zustellung in der Region zu realisieren, sei eng an den Neubau gekoppelt. Die Lauterbacher Maßnahme sei ein Baustein im Gesamtpaket „Grüne Logistik“ des Unternehmens, mit dem Ziel, die Post- und Paketzustellung bundesweit komplett klimaneutral zu bewerkstelligen. Noch hinkt der Vogelsbergkreis diesbezüglich hinterher, wo aktuell nur der Post-Zustellstützpunkt in Alsfeld über ausschließlich elektrisch betriebene Streetscooter verfügt.

Rund 10.000 Quadratmeter umfasst das Grundstück „An der Gall“, auf dem der neue und wesentlich größere Post-Stützpunkt mit einem etwa 1000 Quadratmeter großen Gebäude in Stahlbauweise – ähnlich dem in Alsfeld auf dem ehemaligen Bundesgrenzschutzgelände – entstehen soll. Vorgesehen sind insgesamt 36 Ladesäulen für die neue E-Flotte. Der Neubau soll die Arbeitsabläufe beim Laden der Postsendungen und Pakete auf die Fahrzeuge für die Zusteller wesentlich vereinfachen. Die Beladung werde künftig ebenerdig an überdachten Toren erfolgen, sodass keine Hubbühnen oder Gabelstapler mehr zum Einsatz kommen müssten, wie am beengten Standort in der Poststraße. Das erleichtere die Abläufe, was in Zeiten stetig steigender Paketzahlen von großer Bedeutung sei, wie Merz betonte.

Nach der Inbetriebnahme des Neubaus, der für Mitte nächsten Jahres vorgesehen ist, versorgten 26 Zustellerinnen und Zusteller die Haushalte in Lauterbach, Wartenberg und Schlitz mit Briefen und Paketen: im Schnitt rund 74.000 Brief- und 11 200 Paketzusendungen pro Woche.

Die Zufahrt zum Areal des neuen Post-Stützpunktes, der hinter dem Herkules-Baumarkt und dem dm-Markt entsteht, wird über einen Kreisel erfolgen, der derzeit noch als Wendehammer angelegt ist.

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