Streit um Drohnenflug endet tödlich - 71-Jähriger aus dem Vogelsbergkreis vor Gericht

Im Streit um einen Drohnenflug in Mittelhessen soll ein pensionierter Kriminalbeamter einen Mann mit einem Messer getötet haben. Der 71-Jährige steht deswegen von Montag an vor dem Landgericht Gießen.
Gießen - Angeklagt ist der Mann aus dem Vogelsbergkreis wegen Totschlags. In dem Prozess wird es insbesondere um die Frage gehen, ob in dem Fall Notwehr vorliegt.
Vogelsberg: Streit um Drohnenflug endet tödlich - 71-Jähriger vor Gericht
Der Angeklagte hatte den damaligen Angaben der Ermittler zufolge im August 2020 in einem Feld unterhalb der Burg Gleiberg in Wettenberg eine Drohne fliegen lassen. Dies habe einen 55-Jährigen und dessen 62 Jahre alten Begleiter gestört, da sie fürchteten, dass Pferde auf einer nahen Koppel durch das Fluggerät erschreckt werden könnten.
Es kam zu einem Streit, bei dem der Angeklagte dem 55-Jährigen ein Messer in den Oberkörper gestochen haben soll. Der Mann starb trotz einer Notoperation.
Die Staatsanwaltschaft Gießen hatte einem Sprecher zufolge das Verfahren gegen den Beschuldigten zunächst eingestellt, da aus ihrer Sicht eine Notwehrsituation nicht ausgeschlossen werden konnte.
Auch das Oberlandesgericht Frankfurt (OLG) befasste sich mit dem Fall - und ordnete eine Gerichtsverhandlung an. Das OLG war laut Staatsanwaltschaft der Ansicht, dass es sich nach vorläufiger Bewertung nicht um eine Notwehrlage gehandelt habe. (dpa, lio)