Die freiwillige Hilfe möchte Siemon aber noch besser strukturieren. Deswegen wirbt er unter anderem dafür, Möbelspenden unter der Adresse „fluechtlingshilfe@schlitz-hessen.de“ anzumelden. Nicht alles, was angeboten werde, werde nämlich auch tatsächlich gebraucht.
Zuständig für die Zuweisung der Flüchtlinge und die Akquirierung von Unterkünften ist aber vor allem der Vogelsbergkreis. Dazu gebe es wöchentlich eine Videokonferenz mit dem Landrat und den Bürgermeistern des Kreises. „Die Situation bedeutet sehr viel Mehraufwand wegen des hohen Abstimmungsbedarfs“, räumt Siemon ein.
Nach und nach sollen die Flüchtlinge auf feste Wohnungen verteilt werden, nach dem Motto, wer zuerst kam, ist zuerst dran. Erst wenn die Wohnungen fest seien, mache es für die betreffenden Familien Sinn, die Kinder an den Schulen anzumelden, denn für die Menschen in der Notunterkunft Bürgerhaus bestehe auch die Möglichkeit, dass sie letztlich in einer anderen Gemeinde im Kreis untergebracht werden.
Derzeit erhielten die Kinder Online-Unterricht aus der Ukraine, was gut funktioniere. Als hilfreich erachtet Siemon die Anbindung ans Testzentrum, weil so notwendige Corona-Tests quasi über den Flur hinweg vorgenommen werden können.
Der Idee, Geflüchtete in anderen Dorfgemeinschaftshäusern unterzubringen, steht Siemon aber etwas skeptisch gegenüber, denn woher sollten zum Beispiel die dort notwendigen mobilen Duschen kommen und wie bekommt man dann eine reibungslose Anbindung an das DRK Schlitz und die ehrenamtlichen Helfer? Vielmehr schaut der Koordinationsstab nach Räumen in der Kernstadt, falls die Kapazitäten für Notunterkünfte ausgebaut werden müssen.