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Vier Versorger in einem Boot: Absichtserklärung für Photovoltaikanlagen unterzeichnet

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Von: Dirk Steffen

Freiflächen-Photovoltaikanlagen sind ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von CO2-Emissionen.
Freiflächen-Photovoltaikanlagen sind ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von CO2-Emissionen. © Volker Nies

Das Projekt „Errichtung von Freiflächenphotovoltaikanlagen“ im Schlitzerland schreitet voran. Mit Energieversorgern wurde eine Absichtserklärung geschlossen.

Schlitz - Dies teilte Bürgermeister Heiko Siemon auf Anfrage von SPD und BLS bei der Stadtverordnetenversammlung mit. Mit im Boot sind OVAG, Rhön-Energie, Energie Genossenschaft Vogelsberg (EGV) und der Vogelsbergkreis. Nun werde nach geeigneten Flächen gesucht. Dabei wird auch geschaut, inwieweit diese Flächen zusätzlich noch landwirtschaftlich genutzt werden können. Informationsveranstaltungen für die Bürger sind vorgesehen, sobald es Konkretes zu berichten gibt. Besonders die EGV sei sehr erfahren mit Bürgerveranstaltungen.

Vogelsberg: Versorger unterzeichnen Erklärung für Photovoltaikanlagen

Siemon erläuterte zudem, das der Strompreis im kommenden Jahr erhöht werden wird. Dies betreffe besonders die Kunden in der Grundversorgung. Um Bestandskunden mit Wahltarifen zu schützen, sollen die Wahltarife nur moderat erhöht werden. Die neuen Preise sollen deutlich unter dem derzeitigen Durchschnittspreis liegen. (Lesen Sie hier: Öko-Strom aus Langenschwarz - dritter Solarpark nun am Netz)

Die Sozialdemokraten stellten den Antrag, an den Gipfelkreuzen im Schlitzerland Gipfelstempel zu hinterlegen, um mehr Wanderer anzulocken, die gern Stempel sammeln, wie Elisabeth Hillebrand erläuterte. CDU-Fraktionschef Kevin Alles gab jedoch zu bedenken, dass die Waldflächen, die zu den Gipfelkreuzen führen, überwiegend Privatleuten und Hessen Forst gehören. Ob diese damit einverstanden seien, wenn vermehrt Touristen durch ihre Wälder laufen, sei nicht sicher.

Die CDU stellte deshalb den Änderungsantrag, im Rahmen des Projektes „Premiumwanderwege“ zu prüfen, ob Gipfelstempel angebracht werden können. Dazu solle der Erbauer Manfred Kreutzer als fachkundige Person herangezogen werden. FDP-Chef Jürgen Laurinat ließ dem hinzufügen, dass bei der Prüfung auch die Waldbesitzer eingebunden werden sollen. So wurde es dann auch beschlossen.

Die FDP stellte des Weiteren den Antrag, die Übersicht über die durch Riesenbärenklau bedingten Gefahrenstellen auf städtischem Gebiet zu prüfen und gegebenenfalls zu aktualisieren. Darüber hinaus solle der Magistrat prüfen, ob und zu welchen Bedingungen ein Projekt zum Einsatz von Schafen zur Eindämmung des Riesenbärenklaus sinnvoll sei. Es gebe Schafrassen, die den Bärenklau gern fressen.

Vorschlag: Einsatz von Schafen zur Eindämmung des Riesenbärenklaus

Dies bestätigte Dr. Klaus Dieter Koch von der BLS zwar, erläuterte aber, dass auch diese Schafe erst darauf trainiert werden müssen, Bärenklau zu fressen. „Diese Idee ist schwer umzusetzen.“ Er schlug vor, die Ortsvorsteher mit Macheten auszustatten. „Dann können sie an einem Sonntag im Jahr mit der Familie losziehen und die Blüten abschlagen.“ Dies sei eine einfache Lösung. Der FDP-Antrag wurde aber einstimmig angenommen.

Eine längere Diskussion ergab sich bei der Aufhebung des Sperrvermerks für die Errichtung eines Artenschutzhauses. Dieser Punkt war nämlich in den Ausschuss für Bau-, Stadt- und Dorfentwicklung gegeben worden, tauchte nun aber auch im Haushalts-, Finanz- und Wirtschaftsausschuss auf. Jürgen Laurinat nannte dies eine Missachtung des Stadtparlaments und sprach von einem „Präzedenzfall, den niemand will“. Inwieweit das Vorgehen zulässig ist, wurde bei der Versammlung nicht geklärt. Gerald Gottwald von der CDU bat darum, den Ball flach zuhalten. Bürgermeister Siemon entschuldigte sich dafür, dass er diesen Punkt, um den Entscheidungsprozess zu beschleunigen, an den HFW-Ausschuss gegeben hatte.

BLS-Fraktionschef Dr. Jürgen Marxsen nahm ebenfalls Schuld auf sich, weil die BLS aus Ungeduld zu diesem Thema nochmals einen Antrag gestellt hatte. „Das hat wohl zu Verwirrung geführt.“ Die SPD hielt das Vorgehen ebenfalls für bedenklich und fragwürdig, Professor Dr. Konrad Hillebrand schränkte jedoch ein: „Es ist keine Todsünde.“ Der Sperrvermerk wurde mit der Mehrheit der Stimmen aufgehoben.

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