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Trocknet der Vogelsbergkreis aus? So steht es um die Wasserquellen

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Von: Bernd Götte

Trocknen die Vogelsberger Quellen, wie die Niddaquelle, langsam aus?
Trocknen die Vogelsberger Quellen, wie die Niddaquelle, langsam aus? © Dieter Graulich

Trockene Böden und schwindende Quellen - Diese Besorgnis treibt auch die Mitglieder des Umweltausschusses des Vogelsberger Kreistags um, der im Schlitzer Bürgerhaus tagte. 

Schlitz - Als Experten waren Michael Denk und Dr. Bernd Leßmann geladen, im Hessischen Umweltministerium für die Bereiche Wasser und Wasser und Boden zuständig. Ihre Kernthese: nicht der Abfluss von Wasser in die Wasserversorgung des Rhein-Main-Gebietes sei für die Natur ein großes Problem, sondern der fortschreitende Klimawandel.

Anlass der Befragung der Experten war ein Antrag von CDU, SPD und Grüne, die wissen wollten, wie der „Wasserstand“ im Vogelsberg ist und dazu gerne eine Studie in Auftrag geben wollten, die eventuell vom Land Hessen gefördert werden könnte.

Vogelsberg: Trocknet der Kreis aus? So steht es um die Wasserquellen

Leßmann erläuterte die komplexe geologische Struktur des Mittelgebirges. Grob gesagt gibt es ein System aus wasserdurchlässigen und nicht Wasser durchlässigen Schichten, das stabilisierend auf den Grundwasserspiegel wirkt. Dass Bäche rund um den Hoherodskopf im Sommer trocken fielen, sei ein ganz normales Phänomen, auch wenn es durch die Klimaerwärmung nun häufiger werde. (Lesen Sie hier: Kultur auf dem Land - TraVogelsberg lädt nach Lauterbach ein)

Bei der Grundwasserneubildung, also der Ergänzung der Speicher, sehe es im Vogelsberg sehr gut aus, auch wegen der hohen Niederschlagmenge.

Allerdings hätten die trockenen Jahre 2018 bis 2020 schon an den unterirdischen Wasservorräten gezehrt.

Wasserverbund im Vogelsberg bewährt sich

Damit der Mangel nicht akut wird, werden der Grundwasserstand regelmäßig gemessen und die Wasserentnahme entsprechend überwacht, wie Michael Denk erläuterte. Darüber würden jährlich auch entsprechende Berichte dem Regierungspräsidium vorgelegt.

Wenn der Grundwasserspiegel einen kritischen Mindeststand erreicht habe, werde die Wasserförderung aus diesem Bereich eingespart. Hier bewähre sich, dass die Energieversorger OVAG mit einem anderen Versorger in einem Wasserverbund zusammengeschlossen sei.

Kein Bedarf an Studie? Ausschuss wird beraten

Dort finde ein Austausch statt, von dem auch der Vogelsberg profitieren könne, wenn dort einmal das Wasser knapp werde. Im Übrigen werde das Rhein-Main-Gebiet auch stark aus dem hessischen Ried mit Wasser versorgt. Um dies alles zu kontrollieren, habe man eine Wasserampel eingerichtet.

Angesichts dieser Informationen sah Mischak zunächst keinen Bedarf für eine Studie, die auch einen sechsstelligen Betrag kosten könne. Der Ausschuss will sich weiter mit dem Thema befassen.

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