Wölfin im Vogelsberg nachgewiesen - Tier ist Behörden bisher unbekannt

Eine neue Wölfin ist in Hessen unterwegs. Das hat zumindest die genetische Analyse einer Kotprobe aus dem Vogelsberg ergeben, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Freitag berichtet.
Wiesbaden - „Durch die genetische Analyse einer Kotprobe aus dem Gebiet um Schotten konnte eine neue Wölfin in Hessen nachgewiesen werden“, heißt es in der Mitteilung des HLNUG.
Die Wölfin mit dem Laborkürzel GW2812f sei „ein bisher unbekanntes Individuum“. Die Kotprobe stamme aus dem Bereich des derzeit „erloschenen“ Territoriums der „Ulrichsteiner“ Wölfin GW1166f im Vogelsbergkreis.
Vogelsberg: Neue Wölfin nachgewiesen - Tier bisher unbekannt
Zusätzlich sei ein weiterer Wolfsnachweis in Hessen erbracht worden - nämlich bei Spangenberg im Schwalm-Eder-Kreis. „Dort wurde Wolfs-DNA an einem toten Kalb nachgewiesen“, teilt das HLNUG mit. Die Genotypisierung der DNA-Probe stehe derzeit noch aus.
„Sollte diese erfolgreich sein, ließen sich darüber Rückschlüsse auf das Individuum ziehen“, heißt es weiter. Es handele sich um den zweiten durch einen Wolf verursachten, amtlich bestätigten Nutztierschaden in Hessen in diesem Jahr.
Im dortigen Umfeld sind Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter dazu aufgerufen, ihre Tiere sachgerecht zu schützen. Zu geeigneten Herdenschutzmaßnahmen berät der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen - auch Wolfsexperte Max Rossberg gibt Tipps zum Schutz vor den Tieren. Tierhalterinnen und Tierhalter können für nachweislich von Wölfen verursachte Schäden an Nutztieren einen finanziellen Ausgleich erhalten.
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Die Wolfspopulation in Hessen wächst also weiter. Anfang Mai hatte das HLNUG von zehn erwachsenen, sesshaften Tieren berichtet. Erst vor wenigen Wochen war im Landkreis Hersfeld-Rotenburg ein neuer Wolf nachgewiesen worden.