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Comeback der „Vogelsberger Wildwochen“: 20 Betriebe bringen den Wald auf den Tisch

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Vogelsberg: Wildwochen feiern Comeback - 20 Betriebe sind dabei
Vorfreude bei den Akteuren der Aktionswochen (von links): Katharina Koros und Sebastian Heil (Landgasthof Zur Post Niedermoos), Rainer Dietz (Posthotel Restaurant Johannesberg), Henrik Döring (Taufsteinhütte Schotten/Hoherodskopf), Petra Schwing-Döring (Geschäftsführerin Vulkanregion Vogelsberg Tourismus GmbH), Hans Schmidt (Jägerhof Maar), Axel Winter (Landgasthof Zur Birke in Schotten/Burkhards), Julia Jasmin Gärtner (Landhotel Gärtner in Mücke) und Pauline Jurzitza (PR-Managerin der Villa Raab in Alsfeld). © Mirko Luis

Lichtblick in der von Fachkräftemangel geplagten Gastro-Szene im Vogelsbergkreis: Das früher unter dem Namen „Vogelsberger Wildwochen“ bekannte Event feiert im Oktober nach langer Corona-Zwangspause Comeback in Präsenzform.

Lauterbach-Maar - Wie dazu in dieser Woche die Geschäftsführerin der „Vulkanregion Vogelsberg Tourismus“, Petra Schwing-Döring, auf einer Pressekonferenz im Jägerhof Maar informierte, beteiligen sich 20 Betriebe am Nachfolgeformat „Der Vulkan kocht: wild“ – beginnend vom Alsfelder Hotel Villa Raab über das Hotel & Restaurant Jöckel am Nieder-Mooser See bis hin zum Landgasthof Porta vor den Toren der Burgenstadt Schlitz.

Vogelsberg: Wildwochen feiern Comeback - 20 Betriebe sind dabei

„Prämierte Wander- und Radwege haben viele Urlaubsregionen in Deutschland, wir auch, aber was uns ausmacht, das ist die Kulinarik. Sie bekommt von Jahr zu Jahr immer mehr Aufmerksamkeit und findet Fans im In- und Ausland“, nimmt die Tourismusexpertin der in Schotten ansässigen Gesellschaft eine Einordnung vor, die den Stellenwert von Gastronomie- und Hotellerie für ländliche Regionen unterstreicht.

„Der Tourismus im Vogelsberg erholt sich gerade wieder“, bestätigte Schwind-Döring auf Anfrage unserer Zeitung einen positiven Trend mit Blick auf die Zahlen vor Corona. „Wir steuern auf 600.000 Übernachtungen pro Jahr im Vogelsbergkreis zu“, so Schwind-Döring. Wobei in dieser Statistik lediglich Betriebe über 9 Betten erfasst wären. Rechne man die nicht erfassten Übernachtungen in kleineren Betrieben und auf Wohnmobilstellplätzen hinzu, verdoppele sich möglicherweise sogar die Zahl. „Bedenken wir, dass das Tourismusjahr im Mai erst so richtig begonnen hat, darf man optimistisch nach vorn blicken“, so die Expertin.

Eine gute Nachricht hat Schwind-Döring für Fans der Vogelsberger Lammwochen: Nach zweijähriger Pause fänden diese kurz vor Ostern 2023 statt – dann aber ebenfalls unter dem neuen Branding „Der Vulkan kocht: Lamm“. Nähere Details würden rechtzeitig bekanntgegeben. (Lesen Sie auch: 50 Jahre auf 168 Seiten: Vogelsbergkreis lässt neue Chronik drucken)

Zur Highlight-Veranstaltung von „Der Vulkan kocht: wild“ im Kultcharakter genießenden Jägerhof des Lauterbacher Ortsteils Maar am 20. Oktober werden Köche aus sechs Vogelsberger Betrieben an verschiedenen Stationen von der Vorspeise bis zum Dessert alles zum Thema Wild aus heimischen Wäldern zaubern. Neben wildreichen kulinarischen Spezialitäten kann man sich den Gaumen an Ständen vom Weingut Spreitzer aus dem Rheingau und der Schlitzer Destillerie verwöhnen lassen. Wer sich Plätze sichern möchte, sollte sich mit der Buchung lieber nicht allzu lange Zeit lassen, denn die Kapazitäten sind begrenzt. Nähere Infos gibt’s beim Veranstalter unter der Telefonnummer (06641) 96560.

„Der Vulkan kocht: wild“: Veranstaltung am 20. Oktober in Maar

Die finale Veranstaltung geht am 30. Dezember im Landhotel Gärtner in Mücke-Flensungen über die Bühne. Dort legen Küchenchef Bernd Gärtner und seine Tochter Julia besonders viel Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit – Fleisch aus Treibjagden ist deshalb tabu. Wie seine Vogelsberger Kollegen verwendet Bernd Gärtner ausschließlich Fleisch von Wildtieren, die ein stressfreies Leben hatten. Wildbret enthält unter anderem weniger Fett und mehr Muskelgewebe als Rind- oder Schweinefleisch – der Gehalt an für das Herz-Kreislauf-System wertvollen Omega-3-Fettsäuren ist Experten zufolge selbst nach dem Garen fast so hoch wie in Lachs.

Zum Schluss noch ein Tipp für osthessische Wanderfreunde. Sie können sich ab sofort für die geführte Erlebniswanderung „Wald und Wild“ am 15. Oktober anmelden. Die ausgebildete Naturparkführerin Karen Bochenek klärt auf der zwischen sechs und sieben Kilometer langen Strecke über Artenschutz und Landschaftspflege, interessante Hintergründe zur Jagd, Fährtenlesen und historisch-Wissenswertes aus. Ab 10 Uhr geht am Parkplatz Niddaquelle, dem Treffpunkt für die Teilnehmer, los. Anmeldungen sind im Informationszentrum Hoherodskopf, Telefonnummer (06044) 9669330, möglich, hier gibt es zugleich Infos zu den anfallenden Teilnehmerkosten. (Von Mirko Luis)

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