Die gesetzlichen Aufgabenschwerpunkte wie die Sozial- und Jugendhilfeträgerschaft und die Schulträgerschaft binden einen Großteil der finanziellen Mittel des Kreises. Allein im Sozialbereich sind Ausgaben von mehr als 133 Millionen Euro geplant. Abzüglich der zugehörigen Erträge muss der Vogelsbergkreis 76,3 Millionen Euro aus eigenen Mitteln aufbringen. Die laufenden Kosten der Schulen schlagen mit 44,8 Millionen Euro zu Buche. Weitere große Posten sind mit 8 Millionen Euro die Organisation des Rettungsdienstes, Brand- und Katastrophenschutzes und mit 7 Millionen Euro der Gesundheitsdienst. In die Unterhaltung der Kreisstraßen sollen 2022 etwa 5,4 Millionen Euro fließen.
Im Bereich Soziales steigen laut Mischak die Aufwendungen für Eingliederungshilfe auf etwa 5,8 Millionen Euro, was durch eine Änderung des Bundesteilhabegesetz begründet ist. Allein die Umlage an den Landeswohlfahrtsverband steige gegenüber 2020 um 2,5 Millionen auf 21,2 Millionen Euro. Mischak: „Obwohl wir diese Entwicklung so nicht erwartet hatten, führt sie nicht zu einer Erhöhung der Kreisumlage, macht uns eine Senkung des Hebesatzes auch im kommenden Jahr allerdings unmöglich. (Lesen Sie hier: Feriendorf in Ober-Moos geplant - Konkurrenz für die Rhön?)
Als Schulträger investiert der Vogelsbergkreis in mehrere Projekte. Das Mehrzweckgebäude der Alsfelder Stadtschule sei eingeweiht worden. Begonnen worden sei mit dem ersten Bauabschnitt der Sanierung der Oberwaldschule in Grebenhain. Dieser umfasst den Neubau einer Aula und Mensa. Auch an der Sanierung des Werkstattgebäudes für den Fachbereich Metalltechnik an der Vogelsbergschule in Lauterbach werde inzwischen gearbeitet.
„Massive Kostensteigerungen sprengen den Kostenrahmen, sodass wir deutlich mehr aus eigener Tasche drauflegen müssen, als das ursprünglich vorgesehen war“, führte der Erste Kreisbeigeordnete aus. Weil man auch „die Belastung der Gemeinden durch die Schulumlage im Auge behalten muss, wird sich der Abschluss der Gesamtsanierung der Oberwaldschule durch diese Kostenentwicklung unweigerlich verzögern“. Das zu bewältigende Kreditvolumen sie noch durch den Neubau der Gesamtschule Schlitz gebunden, die mit 4,5 Millionen Euro erneut die größte Einzelinvestition im Haushalt sei. Sie soll 2022 fertiggestellt werden. 1,5 Millionen Euro will der Kreis in die digitale Ausstattung der Schulen mit 1,5 Millionen Euro investieren.
Die Ergebnis- und Finanzplanung bis 2025 könne „ebenfalls ausgeglichen gestaltet“ werden: „Aber zu einem recht hohen Preis. Der wird maßgeblich beeinflusst von der hohen Neuverschuldung, die größtenteils durch den Neubau des Krankenhauses in Alsfeld bedingt ist.“ (kw)