Notarzteinsatzfahrzeug am Eichhof-Krankenhaus: Kreisausschuss stimmt Verlegung des NEF-Standortes zu

Am Eichhof-Krankenhaus in Lauterbach wird ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) stationiert. Der Kreisausschuss des Vogelsbergkreises hat in seiner jüngsten Sitzung der Verlegung des NEF-Standortes Willofs zugestimmt.
Lauterbach - Für eine schnelle Erstversorgung bleibt weiterhin der Notfall-Krankentransportwagen in dem Schlitzer Stadtteil stationiert, heißt es in einer Pressemitteilung des Vogelsbergkreises. Insgesamt sei die rettungsdienstliche Versorgung im Bereich Schlitz innerhalb der gesetzlichen Hilfsfrist von zehn Minuten durch den Rettungswagen-Standort in Schlitz sichergestellt.
Vogelsbergkreis: Notarzteinsatzfahrzeug am Eichhof-Krankenhaus
Rückblick: Vor fünf Jahren waren die Standorte der Rettungswachen und Notarztstandorte überprüft worden, schreibt der Kreis. Damals sei die Notwendigkeit gesehen worden, das NEF von Lauterbach nach Willofs zu verlegen, um die Eintreffzeit an der Einsatzstelle von maximal 15 Minuten einhalten zu können. Ein Verbleib in Lauterbach und somit eine längere Eintreffzeit wäre laut Mitteilung nur möglich gewesen, wenn das NEF an ein Krankenhaus hätte angebunden werden können. Seinerzeit habe es jedoch keine Möglichkeit gegeben, das NEF am Eichhof-Krankenhaus zu stationieren.
Mittlerweile aber gibt es laut Mitteilung zunehmend Schwierigkeiten, den Standort Willofs mit Notärzten zu besetzen. „Die Honorarkräfte finden ihn schlichtweg nicht attraktiv“, heißt es. Wegen der sowieso knappen Ressource von Notärzten würden immer wieder Lücken im Dienstplan am Standort Willofs entstehen, sodass das NEF nicht eingesetzt werden konnte. Hinzu käme: Kurzfristige Ausfälle von Medizinern können – wie in der Vergangenheit üblich – heute nicht mehr umgehend durch Honorarkräfte nachbesetzt werden.
Der Vogelsbergkreis als Träger des Rettungsdienstes habe daraufhin gemeinsam mit dem DRK Rettungsdienst Mittelhessen Kontakt zum Lauterbacher Eichhof-Krankenhaus aufgenommen, um abzustimmen, ob das NEF an der Klinik stationiert werden könne. Da dies möglich sei, hat sich das Eichhof-Krankenhaus bereiterklärt, sich an der notärztlichen Versorgung zu beteiligen.
Akute Personal-Ausfälle sollen durch den neuen Standort kompensiert werden
Akute Personal-Ausfälle können, so die Mitteilung, dank des neuen Standortes am Krankenhaus schneller kompensiert werden. Die Vernetzung und der Informationsaustausch zwischen dem Krankenhaus-Personal und der NEF-Besatzung könne zudem zu einer erheblichen Qualitätssteigerung führen.
Ein weiterer Vorteil, der aus der Mitteilung hervorgeht: Die am Krankenhaus angestellten Ärzte, die Einsätze auf dem NEF fahren, kommen zum Großteil aus der näheren Umgebung, sodass sie mit den Rettungsdienststrukturen im Kreis vertraut sind. Durch die Attraktivität des neuen Standortes erhoffen sich der Vogelsbergkreis und das Krankenhaus auch eine Entspannung bei der Personalgewinnung.
„Eine Verlegung des NEF nach Lauterbach und die gleichzeitige Anbindung an das Krankenhaus entspricht vollumfänglich den Vorgaben des Rettungsdienstplanes in Hessen“, schreibt der Kreis. Dank der Stationierung direkt am Eichhof-Krankenhaus könne eine längere Fahrtzeit zum Einsatzort in Kauf genommen werden. Eine Auswertung habe ergeben, dass sich die Zeit im Notarztversorgungsbereich Schlitz von jetzt 15 auf maximal 18 Minuten verlängern werde. Die gesetzliche Hilfsfrist in der rettungsdienstlichen Versorgung in Schlitz werde durch das dortige RTW eingehalten. Zudem bestehe für die Besatzungen des RTW und des KTW jederzeit die Möglichkeit, über die Zentrale Leitstelle einen Telemedizin-Notarzt zu Rate zu ziehen.
Im Main-Kinzig-Kreis verfügen seit vergangenem Jahr alle Notarzteinsatzfahrzeuge über kleine Ultraschallgeräte. Dank der Innovation können innere Verletzungen leichter erkannt werden. (jhz)